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Obama übermittelt Iran Botschaft zum Atomstreit

7. April 2012

Präsident Barack Obaas hat nach einem Bericht der Zeitung "Washington Post" dem Iran signalisiert, dass die USA ein ziviles Atomprogramm akzeptieren könnten.

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US-Präsident Obama (r.) mit dem türkischen Regierungschef Erdogan beim Atomgipfel in Seoul (Foto:AP/dapd)
Bild: dapd

Eine entsprechende Botschaft habe Obama dem geistlichen Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, durch den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan übermitteln lassen, berichtete das Blatt. Chamenei müsse dafür allerdings seine Aussage belegen, dass der Iran auf keinen Fall nach der Atombombe strebe. Ob Obama auch eine Urananreicherung des Iran für zivile Zwecke akzeptieren würde, ist nach Angaben der "Washington Post" unklar. Die US-Regierung äußerte sich zu dem Bericht nicht.

Ajatollah Ali Chamenei (Foto: dpa)
Ajatollah Ali ChameneiBild: picture-alliance/dpa

Obama und Erdogan waren Ende März beim Gipfeltreffen über atomare Sicherheit im südkoreanischen Seoul zusammengetroffen.Vergangene Woche hatte der türkische Regierungschef Teheran besucht.

Der Westen verdächtigt den Iran, heimlich an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten, was Teheran bestreitet. Der UN-Sicherheitsrat verhängte mehrmals Sanktionen gegen das Land. Ende kommender Woche sollen die seit mehr als einem Jahr auf Eis liegenden internationalen Gespräche zum iranischen Atomprogramm wieder aufgenommen werden.

Erdogan attackiert Iran

Als Ort für das Treffen der 5-plus-1-Gruppe - die fünf UN-Vetomächte USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien sowie Deutschland - mit Vertretern des Iran hatte Erdogan Istanbul vorgeschlagen. Der Ministerpräsident reagierte jetzt scharf auf Äußerungen iranischer Politiker, die den Irak, China oder Syrien als mögliche Tagungsorte genannt hatten. Mit derartigen Vorschlägen untergrabe der Iran diplomatische Bemühungen, wurde Erdogan von türkischen Zeitungen zitiert. Er forderte Teheran auf, eine ehrliche Haltung einzunehmen.

Das türkisch-iranische Verhältnis ist auch durch unterschiedliche Positionen im Syrien-Konflikt belastet. Während Teheran das Regime unterstützt, steht die Türkei auf Seiten der Opposition. Der Iran spielte den Streit herunter: "Politische Meinungsverschiedenheiten über bestimmte Regionalfragen sind normal, können aber mit diplomatischen Kontakten und einem Meinungsaustausch beigelegt werden", erklärte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums.

wl/fab (afp,dpa,rtre)