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Obama erhöht den Druck auf Nordkorea

25. März 2012

Kurz vor dem Atomgipfel in Südkorea hat US-Präsident Obama Nordkorea erneut davor gewarnt, eine Langstreckenrakete ins All zu schicken. Provokationen würden nichts bringen - doch die Angst vor der Atombombe bleibt.

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Die Präsidenten Barack Obama und Lee Myung-Ba in Seoul (Foto: AP)
Bild: dapd

Mit deutlichen Worten hat US-Präsident Barack Obama die nordkoreanische Führung zum Einlenken aufgefordert. Nordkorea sollte verstehen, "dass schlechtes Benehmen nicht belohnt wird", sagte Obama in Seoul einen Tag vor dem zweiten Gipfeltreffen zur globalen Atomsicherheit.

Spekulation über Hintergründe

Nordkoreas Führung plant für Mitte April den Start einer Langstreckenrakete, um nach eigenen Angaben einen Satelliten im All zu positionieren. Die USA und vor allem das Nachbarland Südkorea interpretieren dies jedoch als Militärtest, um eine Rakete mit großer Reichweite auszuprobieren. Diese könnte in Zukunft auch einen Atomsprengkopf tragen, so die Angst der internationelen Gemeinschaft. Nordkorea dementierte dies mehrfach. Man verfolge lediglich friedliche Ziele, hieß es aus Pjöngjang.

Obama und sein südkoreanischer Kollege Lee Myung Bak sehen darin jedoch eine Bedrohung für den Weltfrieden. Außerdem verstoße der Raketenstart gegen UN-Resolutionen und würde auch das erst kürzlich beschlossene Abkommen über Nahrungsmittellieferungen aus den USA nach Nordkorea gefährden. Mit Provokationen würde Pjöngjang nichts erreichen, es kenne "seine Verpflichtungen und muss unumkehrbare Schritte unternehmen, um diese zu erfüllen", sagte Obama.

Südkorea: Vor Gipfel zur Nuklearsicherheit

Der US-Präsident appellierte auch an China, einen Verbündeten der nordkoreanischen Führung. Peking müsse im Atomstreit mehr Druck auf Nordkorea ausüben. Die bisherige Strategie der Chinesen sei offenbar erfolglos, in dem sie Fehlverhalten belohnten und die Augen vor weiteren Provokationen verschlössen. Direkt nach seiner Ankunft hat Obama zunächst die innerkoreanische Grenze besucht, um das Sicherheitsbündnis mit Südkorea zu bekräftigen. Die USA haben fast 30.000 Soldaten dort stationiert.

Säbelrasseln vor dem Atomgipfel

Der Streit um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm überlagert auch den bevorstehenden zweiten Weltgipfel für Atomsicherheit in Seoul, obwohl das Thema gar nicht auf der Agenda steht. Auf dem Gipfel sollen in erster Linie Folgemaßnahmen zum ersten Treffen vor zwei Jahren in Washington beschlossen werden. Nach dem folgenschweren Atomunfall im japanischen Fukushima vor einem Jahr soll jedoch auch die Verbindung von Nuklearsicherheit und dem Schutz von Kernanlagen besprochen werden.

Der Ursprung des Atomgipfels liegt in Obamas Rede in Prag 2009. Damals plädierte der US-Präsident dafür, alle "gefährdeten Atommaterialien" weltweit im Laufe von vier Jahren zu sichern. Beim ersten Atomgipfel hatten Spitzenpolitiker aus 47 Ländern dieses Ziel unterstützt. Experten zufolge ist man aber noch weit davon entfernt.

nis/kle (dapd, rtr, dpa, afp)