1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Obama siegt

4. Juni 2008

Mit Barack Obama wird erstmals ein Schwarzer Kandidat für das Amt des US-Präsidenten. Mitbewerberin Clinton will sich demnächst über ihre Pläne äußern. Der Wahlkampf geht nahtlos weiter - gegen John McCain.

https://p.dw.com/p/ECHu
Dies ist seine Nacht in St. Paul: Barack Obama am Rednerpult (Foto: AP)
Dies ist seine Nacht in St. Paul: Barack ObamaBild: AP

Barack Obama wird als erster schwarzer Kandidat der Demokraten in den US-Präsidentschaftswahlkampf ziehen. Bei den letzten beiden Vorwahlen siegte er am Dienstag (3.6.2008) in Montana und hatte in South Dakota das Nachsehen gegen seine innerparteiliche Rivalin Hillary Clinton.

Obama hat sich noch am Abend zum Kandidaten der Demokraten für die US-Präsidentenwahl am 4. November erklärt. Nach dem Ende des fünfmonatigen Vorwahl-Marathons sagte er vor Anhängern in St. Paul im Bundesstaat Minnesota: "Heute Abend kann ich vor Euch treten und Euch sagen, dass ich der Kandidat der Demokraten bei der Präsidentschaftswahl sein werde." Obama ist der erste designierte schwarze Präsidentschaftskandidat in der amerikanischen Geschichte.

"Unsere Zeit, unsere Chance"

In einer leidenschaftlichen Rede rief Obama - Sohn eines Kenianers und einer weißen Amerikanerin - zum politischen Wandel in den USA auf. "Dies ist unsere Zeit, dies ist unsere Chance, eine neue Seite aufzuschlagen", rief der 46-Jährige.

Dagegen erkannte seine Konkurrentin Hillary Clinton ihre Niederlage zunächst nicht an. "Ich werde mich mit Unterstützern und der Parteiführung beraten, wie es weitergeht", sagte sie am Dienstagabend vor Anhängern in New York. "Die fast 18 Millionen Menschen, die für mich gestimmt haben, müssen gehört und gesehen werden", sagte die frühere First Lady.

Die Einheit der Partei wird nun beschworen

Obama konnte nach Berechnungen des Fernsehsenders CNN nach den letzten beiden Vorwahlen in den Bundesstaaten South Dakota und Montana insgesamt 2156 Delegiertenstimmen auf sich vereinen - die notwendige Schwelle liegt bei 2118 Delegierten. Designierter Gegner Obamas ist der Republikaner John McCain.

Zugleich rief Obama eindringlich zur Einheit der Partei auf und lobte in seiner Rede seine Konkurrentin Clinton. "Lasst uns beginnen, zusammen zu arbeiten und uns zu einen, um gemeinsam die Zukunft Amerikas zu verändern", sagte Obama. Er gratulierte Clinton zu der "Art und Weise, wie sie diese Wahlkampagne geführt hat". Sie sei eine "politische Führerin, die Millionen von Amerikaner inspiriert".

Spekulationen um Clinton

Zugleich kursierten neue Spekulationen, dass Obama und Clinton im weiteren Wahlkampf zusammen finden könnten. Clinton gestand laut Presseberichten bereits indirekt ihre Niederlage ein. Sie habe ihre Bereitschaft erklärt, für den Posten der Vizepräsidentin Obamas zu kandidieren. Führende Politiker der Demokraten hatten immer wieder erklärt, nach dem langen und teilweise heftigen Vorwahlkampf gehe es jetzt zunächst darum, die Einheit der Partei zu sichern.

Der Republikaner McCain bezeichnete Obama als "beachtlichen Gegner" im Rennen um das Weiße Haus. "Ich bin aber bereit für diese Herausforderung", sagte McCain im US-Staat Louisiana. Zugleich wies der Senator aus Arizona Angriffe Obamas zurück, McCain werde lediglich die Politik von George W. Bush fortsetzen.

Superdelegierte legen sich fest

Bereits Stunden vor dem Ende der Vorwahlen waren immer mehr so genannte Superdelegierte zu Obama übergelaufen und sicherten ihm so die notwendigen Stimmen zur Nominierung.

Superdelegierte sind hohe Parteifunktionäre, die in ihrer Entscheidung nicht an Weisungen ihrer Basis gebunden sind. Offiziell bestimmen die Demokraten auf einem Nominierungsparteitag Ende August in Denver (US-Bundesstaat Colorado) ihren Präsidentschaftskandidaten. Bei den letzen beiden Vorwahlen siegte Obama in Montana und Clinton in South Dakota. (kap)

Siegerin in South Dakota, aber das reichte am Ende nicht mehr: Hillary Clinton (Foto: AP)
Siegerin in South Dakota, aber das reichte am Ende nicht mehr: Hillary ClintonBild: AP