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Obama gedenkt der Opfer von Fort Hood

10. April 2014

Schon zum zweiten Mal musste der US-Präsident im weltweit größten Militärstützpunkt eine Trauerrede halten. Jetzt will er den Schutz der amerikanischen Soldaten im eigenen Land verbessern.

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US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle vor mit Gewehren und Helmen drapierten Stiefeln der drei beim Amoklauf von Fort Hood getöteten Soldaten (Foto: Reuters/Kevin Lamarque)
Bild: Reuters/Kevin Lamarque

"Diese Tragödie reißt die Wunde von vor fünf Jahren auf", sagte Barack Obama bei der Gedenkfeier im texanischen Fort Hood. Wieder einmal seien US-Soldaten zu Hause getroffen worden, wo sie eigentlich sicher sein sollten.

Auf dem Militärstützpunkt eröffnete am 2. April der 34-jährige Soldat Ivan Lopez das Feuer. Er tötete drei Menschen und verletzte 16 weitere. Vor der Bluttat soll sich Lopez mit anderen Soldaten gestritten haben. Anschließend erschoss sich der Täter. Der Irak-Kriegsveteran wurde wegen Depressionen, Angstzuständen und Schlafstörungen behandelt. Bereits im November 2009 hatte am selben Ort ein Militärpsychologe 13 Menschen erschossen und rund 30 verletzt.

Wie bei der damaligen Trauerfeier waren auch diesmal die Stiefel der Opfer auf Holzsockeln aufgestellt - darüber Gewehr, Helm und Erkennungsmarke sowie Fotos der drei Soldaten, die im Alter von 37, 38 und 39 Jahren starben. Hunderte Teilnehmer versammelten sich zu der Gedenkzeremonie. Neben Hinterbliebenen der Opfer waren auch First Lady Michelle Obama sowie Heeresminister John McHugh, Generalstabschef Martin Dempsey und mehrere Mitglieder des US-Kongresses angereist.

"Wir können nicht alle Risiken beseitigen"

Man wisse noch immer nicht genau, warum die Tat passiert sei, sagte Präsident Obama. Tatsächlich ist nach wie vor unklar, ob Lopez wegen des Streits mit den anderen Soldaten schoss oder ob seine psychischen Probleme Auslöser der Tat waren. Der US-Präsident versprach, den Schutz von Militärangehörigen im Heimatland zu verbessern. "Wir können nie alle Risiken beseitigen", fügte er hinzu. Die USA müssten aber mehr tun, um Menschen mit psychischen Problemen zu helfen und ihnen den Zugang zu Waffen zu erschweren.

Dazu gehörten auch höhere Sicherheitsstandards für Militärstützpunkte und eine gründlichere Behandlung von Soldaten, die mit psychischen Probleme aus Kampfeinsätzen zurückkommen. Niemals dürften dabei diejenigen gebrandmarkt werden, die den Mut hätten, bei Problemen Hilfe zu suchen, betonte Obama.

Im vergangenen August war der Täter von 2009, der ehemalige Armeepsychiater Nidal Hasan, für schuldig befunden und zum Tode verurteilt worden. Hasan wurde bei seinem Amoklauf angeschossen und ist seitdem teilweise gelähmt. Nach eigenen Angaben feuerte der Major auf seine Kameraden, weil diese in Afghanistan Krieg gegen Muslime führten. Der Muslim Hasan stand damals selbst kurz vor der Entsendung an den Hindukusch.

gri/qu (dpa, afp)