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Polizeiausrüstung auf dem Prüfstand

24. August 2014

Die Bilder von Polizisten, die mit schwerem Geschütz gegen Protestierende in der US-Kleinstadt Ferguson vorgingen, waren schockierend. Die umstrittene Militarisierung der Sicherheitskräfte soll nun überprüft werden.

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Polizeigewalt in Ferguson (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

US-Präsident Barack Obama lässt nach den Auseinandersetzungen in Ferguson im Bundesstaat Missouri die Ausstattung örtlicher Polizisten mit militärischer Ausrüstung überprüfen. Die entsprechenden Bundesgesetze und -mittel, auf deren Basis staatliche und kommunale Ordnungskräfte militärische Ausrüstung erwerben können, sollten hinterfragt werden, verlautete aus dem Präsidialamt.

In der US-Kleinstadt hatte es nach den tödlichen Schüssen eines weißen Polizisten auf einen unbewaffneten schwarzen Teenager am 9. August wiederholt schwere Unruhen gegeben. Die Polizei in Ferguson war bei den Demonstrationen mit schwerer Schutzausrüstung, gepanzerten Fahrzeugen und Sturmgewehren aufgetreten (Foto), wie sie US-Soldaten im Irak und Afghanistan tragen.

Kritik an der Militarisierung der Polizei

Immer mehr Abgeordnete kritisieren die Militarisierung der Polizei. Auch viele US-Bürger reagierten schockiert darauf, dass Polizisten mit Armeewaffen bei den Krawallen in Ferguson im Einsatz waren.

Berichten der "Washington Post" und der "New York Times" zufolge geht es bei der Überprüfung um ein Bundesprogramm, nach dem städtische Polizeiabteilungen seit Jahren unter anderem mit Zelten, Flugzeugen, gepanzerten Fahrzeugen, Granatenwerfern und anderen Waffen aus Militärbeständen versorgt werden. Untersucht werde jetzt, ob dieses Programm angemessen sei und ob die Polizei ausreichend trainiert sei im Umgang mit der Ausrüstung. Die Programme waren nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ausgeweitet worden.

Auch am Samstag protestierten in Ferguson Hunderte Amerikaner friedlich gegen den gewaltsamen Tod des 18-jährigen Michael Brown.

pg/wa (dpa, rtr)