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Obama liegt in Führung

1. Januar 2008

Kurz vor den ersten Abstimmungen über die US-Präsidentschaftskandidaten in Iowa hat bei den Demokraten Barack Obama die Führung übernommen. Hillary Clintons Berater sind bemüht, die Umfrageergebnisse kleinzureden.

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Barack Obama bei einer Wahlkampfveranstaltung in Newton, Iowa, Quelle: AP
Barack Obama bei einer Wahlkampfveranstaltung in Newton, IowaBild: AP Photo/M. Spencer Green
Hillary Rodham Clinton, Quelle: AP
Hillary Rodham ClintonBild: AP Photo/M. Spencer Green

Zwei Tage vor der ersten Vorwahl im US-Präsidentschaftswahlkampf im Bundesstaat Iowa hat der demokratische Anwärter Barack Obama in der Gunst der dortigen Wähler seine Konkurrentin Hillary Clinton überholt. In einer am Dienstag (01.01.2007) veröffentlichten Umfrage der Zeitung "Des Moines Register" unter möglichen Teilnehmern der Parteiversammlungen am Donnerstag lag Obama mit sieben Punkten vor Clinton. Demnach kann der 46 Jahre alte Senkrechtsstarter in der US-Politik bei den Parteiversammlungen in Iowa mit 32 Prozent der Stimmen rechnen. Die demokratische Favoritin bei den Vorwahlen, Senatorin Hillary Clinton (60), käme demnach nur auf 25 Prozent, der dritte aussichtsreiche Bewerber, Ex-Senator John Edwards (54) auf 24 Prozent.

Romney oder Huckabee?

Bei den Republikanern zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Bei den Umfragen führen die beiden Ex-Gouverneure Mitt Romney (60) und Mike Huckabee (52), der laut der jüngsten Umfragen mit 32 Prozent vorne liegt. Der Wahlkampf 2008 ist besonders offen, auch weil es laut der Demoskopen eine ungewöhnlich große Zahl unentschlossener Wähler gibt. "Selten war es derart spannend wie 2008", meinte ein TV-Kommentator.

Die Umfrage des "Des Moines Register" gilt als eine der verlässlichsten in Iowa, wo die Wähler sich traditionell oft erst kurzfristig für einen Kandidaten entscheiden. Clintons Wahlkampfbüro wies das Resultat jedoch zurück mit der Begründung, sie überbewerte den Einfluss nicht parteigebundener Wähler und stehe in Widerspruch zu anderen Umfragen.

Harter Kampf

Am Donnerstag fällt bei dem so genannten Caucus in Iowa der Startschuss für den Vorwahlmarathon um die US-Präsidentschaftswahl. Die parteiinterne Abstimmung gilt traditionell als Auftakt des Wahljahres. 2004 etwa nahmen lediglich 124.000 Demokraten an dem Votum teil. Dennoch gilt die Abstimmung als ein erster Test und wichtiges Stimmungsbarometer. Wer in Iowa gut abschneidet, kann auf weitere Wahlkampfspenden hoffen.

Die Kandidaten kämpfen in dem ländlichen Staat mit seinen 2,9 Millionen Einwohnern deshalb besonders hart um den Sieg. Die Bürger Iowas werden seit Wochen mit TV-Spots, Mailings und Anrufen überschüttet. Im Endspurt um die Wählerstimmen konzentrierten sich Clinton und Obama vor allem darauf, bisherige Nicht-Wähler zu mobilisieren. Obama, der vor allem auf jüngere Wähler hofft, forderte Studenten auf, eigens zur Vorwahl früher aus den Ferien nach Iowa zurückzukehren. Clinton konzentrierte sich dagegen vor allem auf ältere Wählerinnen.

Teuerster Wahlkampf aller Zeiten

Die USA befinden sich derzeit im teuersten Wahlkampf der Geschichte. Nach einem Bericht der "Washington Post" investierten Clinton und Obama im vergangenen Jahr jeweils die Rekordsumme von 100 Millionen Dollar (69 Millionen Euro) in ihren Wahlkampf.

Der Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, wies derweil Berichte zurück, er werde als unabhängiger Kandidat ins Rennen um das Präsidentenamt gehen. Er bewerbe sich nicht um das höchste Amt im Staat, betonte der 65-Jährige am späten Montagabend im regionalen New Yorker TV-Sender NY1. Die Gerüchte um Bloombergs Kandidatur waren geschürt worden durch die Nachricht, er werde sich in der kommenden Woche mit Vertreter von Republikanern und Demokraten treffen. Bloomberg, einer der reichsten Geschäftsmänner weltweit, war im Sommer aus der Republikanischen Partei ausgetreten. Er vertritt bei Themen wie Abtreibung, Homo-Ehe und Waffenbesitz liberalere Ansichten als die Konservativen. (stu)