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Obama: Nordkorea ein "Schurkenstaat"

26. April 2014

US-Präsident Obama hat die Entschlosssenheit der Vereinigten Staaten bekräftigt, Südkorea gegen Bedrohungen durch den kommunistischen Norden zu verteidigen.

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US-Präsident Obama mit Soldaten in Südkorea (Foto: Reuter)
Bild: Reuters

"Wir werden nicht zögern, unsere militärische Stärke einzusetzen, um unsere Verbündeten oder unseren Lebensstil zu verteidigen", sagte US-Präsident Barack Obama vor in Südkorea stationierten US-Soldaten (Artikelbild) zum Abschluss seines zweitägigen Besuchs ein Seoul. Die Grenze zwischen dem kommunistischen Norden und dem Süden bezeichnete Obama als Trennungslinie zwischen "zwei Welten, zwischen einer offenen und einer geschlossenen Gesellschaft, einer wachsenden Demokratie und einem Schurkenstaat, der eher seine Menschen hungern lässt, als ihren Hoffnungen und Träumen Nahrung zu geben".

Dem Regime in Pjöngjang warf der US-Präsident vor, mit der Entwicklung von Atomwaffen "einen Weg der Konfrontation und Provokation" zu begehen. Die Fortführung des Atomwaffenprogramms werde Nordkorea nur weiter in die Isolation treiben.

Obama und Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye hatten Nordkorea bereits am Freitag angesichts von Hinweisen auf die Vorbereitung eines Atomtests vor neuen Provokationen gewarnt. Seit einem ersten Atomtest 2006 unterliegt Nordkorea Sanktionen durch die Vereinten Nationen. Dem Land sind Atom- und Raketentests verboten, das Regime ignoriert dies allerdings.

US-Bürger im Norden in Haft

Mit keinem Wort ging der Präsident auf die angebliche Festnahme eines jungen US-Touristen in Nordkorea ein. Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA in Pjöngjang befindet sich der 24-Jährige seit seiner Einreise am 10. April wegen "unbedachten Verhaltens" in Haft. Laut KCNA zerriss der US-Bürger sein Touristenvisum und rief, er wolle Asyl beantragen und habe Nordkorea als seinen Zufluchtsort ausgewählt. Dieses Handeln sei ein "schwerer Verstoß" gegen die Gesetze, so die staatliche nordkoreanische Agentur.

Protestaktion ehemaliger Sexsklavinnen aus Südkorea gegen Japan (Foto: AP)
Protestaktion ehemaliger Sexsklavinnen aus Südkorea gegen JapanBild: picture-alliance/AP Photo

Unterdessen hat die japanische Regierung Obamas Kritik an Japans System der Sexsklavinnen während des Zweiten Weltkriegs zurückgewiesen. Japan sei sich des Leidens der Opfer bewusst, lehne aber eine Politisierung der Frage ab, sagte ein Regierungsvertreter im japanischen Fernsehen. "Diese Frage sollte nicht zu einem Thema der Politik oder Diplomatie gemacht werden."

Während des Krieges hatte Japan in besetzten Ländern wie Korea tausende Frauen als Sexsklavinnen in Bordelle für die Soldaten verschleppt. Obama hatte dazu bei seinem Südkorea-Besuch erklärt: "Dies war eine schreckliche, ungeheuerliche Verletzung der Menschenrechte. Diese Frauen wurden auf eine Weise missbraucht, die selbst inmitten des Krieges schockierend war." Die Frauen verdienten es, "gehört und respektiert" zu werden, und die Ereignisse sollten genau und klar aufgearbeitet werden, forderte der Präsident. Die Vergangenheit müsse "ehrlich und fair anerkannt werden". Zugleich rief Obama Südkorea und Japan auf, ihre Differenzen zu überwinden und gemeinsam nach vorne zu gehen. Vor dem Besuch Seoul war der US-Präsident in Japan. Inzwischen ist er nach Malaysia weitergeflogen.

wl/uh (dpa, afp, rtr)