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Obama: "Nächste große Erfolgsstory"

2. Juli 2013

Der US-Präsident macht den Afrikanern Mut. Zum Abschluss seiner Afrika-Reise betonte Barack Obama in Tansania das wirtschaftliche Potenzial des Kontinents. Die Phase der Entwicklungshilfe nähere sich dem Ende.

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US-Präsident Obama applaudiert einer Gruppe von Tänzern und Musikern auf dem Flughafen von Daressalam (Foto: Reuters)
Obama in TansaniaBild: Reuters

Hatte Barack Obama am Sonntag im südafrikanischen Kapstadt die Regierungen in Afrika aufgefordert, mehr gegen die Korruption zu tun und sich für den demokratischen Wandel einzusetzen, so fand er am Montag in Daressalam in Tansania viele lobende Worte. "Ich sehe Afrika als die nächste große Erfolgsstory der Welt - und die USA wollen ein Partner bei dem Erfolg sein", sagte Obama in der Hauptstadt von Tansania, der letzten Etappe seiner Afrika-Reise. Es gebe "erhebliche Möglichkeiten, um die nächste Ära afrikanischen Wachstums einzuleiten". Tansania sei "einer der besten Partner" der USA beim Aufbau Afrikas, sagte Obama bei einer Pressekonferenz mit seinem tansanischen Kollegen Jakaya Kikwete.

Vor seinem Abflug an diesem Dienstag hat Obama die Opfer der Terroranschläge Ende der 1990er Jahre geehrt. Bei zeitgleichen Bombenanschlägen auf die US-Botschaften in Daressalam und im kenianischen Nairobi waren am 7. August 1998 mehr als 220 Menschen ums Leben gekommen. An der Kranzniederlegung nahm auch Obamas Amtsvorgänger George W. Bush teil.

Beim abschließenden Besuch in einem Kraftwerk betonte Obama erneut die wirtschaftlichen Möglichkeiten in Afrika. Er sei überzeugt, dass "die Afrikaner eine neue Ära des Wohlstandes entfesseln", sagte er. Die Zeiten der reinen Hilfen von außen seien vorbei. "Entwicklung muss Investitionen und Wirtschaftswachstum antreiben, damit Hilfen nicht mehr länger nötig sind." Er hatte zuvor eine Unterstützung im Umfang von sieben Milliarden Dollar (rund 5,4 Milliarden Euro) für den Ausbau afrikanischer Stromnetze angekündigt. Zudem versprach Obama zehn Millionen Dollar für den Kampf gegen den illegalen Handel mit Wildtieren. Nashörner und Elefanten sind wegen ihrer Hörner beziehungsweise Stoßzähne beliebt bei Wilderern.

Von Zehntausenden begrüßt

Obama war bei seiner Ankunft in Daressalam von der Bevölkerung begeistert empfangen worden. Zehntausende Menschen säumten die Straßen, als er gemeinsam mit seiner Ehefrau Michelle und seinen beiden Töchtern vom Flughafen in die Stadt fuhr. "Das Volk Tansanias liebt Sie", sagte Kiwete. "Ich fühle eine spezielle Beziehung zu diesem Land", gestand Obama.

Obamas Vater stammt aus dem benachbarten Kenia. In Washington hieß es, Obama habe auf einen Besuch in Kenia verzichtet, weil der neue Präsident Uhuru Kenyatta vom internationalen Gerichtshof in Den Haag angeklagt ist. Kenyatta wird beschuldigt, zu Unruhen, Gewalt und Mord angestiftet zu haben.

Bei einer Rede an der Universität in Kapstadt fand Obama deutliche Worte für die afrikanischen Eliten (Foto: Reuters)
Bei einer Rede an der Universität in Kapstadt fand Obama deutliche Worte für die afrikanischen ElitenBild: Reuters

Obamas einwöchige Afrikareise, die ihn zuvor nach Senegal und Südafrika führte, stand im Zeichen der Wirtschaft und Zusammenarbeit. Der Präsident sprach von einer "Partnerschaft für Wachstum". In Daressalam traf er mit US-Unternehmen zusammen. Hintergrund des Werbens um mehr Zusammenarbeit ist nicht zuletzt das starke Engagement Chinas, Brasiliens und der Türkei in Afrika. Die Schwellenländer sind in Afrika zu großen wirtschaftlichen Rivalen der USA geworden.

kle/qu (afp, dpa, rtr)