1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ohne Kuranyi zur WM

3. Mai 2010

Bundestrainer Joachim Löw hat Kevin Kuranyi mitgeteilt, dass er nicht zum Aufgebot für die WM in Südafrika gehören wird. Seine Entscheidung habe nichts mit Kuranyis Fehlverhalten im Oktober 2008 zu tun, erklärte Löw.

https://p.dw.com/p/ND59
Löw und Kuranyi während der EM 2008
Löw plant ohne KuranyiBild: picture alliance / dpa

Bundestrainer Joachim Löw informierte Kevin Kuranyi telefonisch darüber, dass er ihn nicht in den vorläufigen Kader der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für die WM 2010 in Südafrika berufen werde. "Der disziplinarische Vorfall im Oktober 2008 hat für mich letztlich keine Rolle mehr gespielt. Denn es wäre für uns kein Problem gewesen, ihm trotzdem in der Nationalmannschaft eine neue Chance zu geben", ließ Löw mitteilen. "Bei allen Überlegungen in unserem Trainerteam sind wir jedoch zu dem Ergebnis gekommen, dass wir taktisch und personell andere Vorstellungen für die Zusammenstellung des WM-Aufgebots haben."

"Charakterlich einwandfreier Profi"

Kevin Kuranyi hatte im Oktober 2008 in der Pause des WM-Qualifikationsspiels in Dortmund gegen Russland (2:1) das DFB-Team eigenmächtig verlassen, weil er frustiert darüber war, dass er für das Spiel nicht berücksichtigt worden war. Joachim Löw hatte nach Kuranyis "Flucht" aus dem Stadion erklärt, solange er Bundestrainer sei, werde der Schalker Stürmer nicht mehr in der Nationalmannschaft spielen. Jetzt bezeichnete Löw Kuranyi als "charakterlich einwandfreien Profi", der eine "starke Saison" gespielt habe.

Kuranyi jubelt über einen Treffer. Foto: dpa
Kevin Kuranyi hat unter Schalkes Trainer Felix Magath zu alter Stärke zurückgefundenBild: AP

Wieder Traum geplatzt

Kurayni zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung des Bundestrainers, ihn nicht für die WM zu nominieren. "Wie jeder Fußballer habe ich schon als kleines Kind davon geträumt, an einer Weltmeisterschaft teilnehmen zu dürfen. Dieser Traum ist jetzt zum zweiten Mal geplatz", schrieb der Schalker Torjäger auf seiner Internetseite. Auch für die WM 2006 in Deutschland war Kuranyi nicht berücksichtigt worden.

In der laufenden Spielzeit hat der 28-jährige bislang 18 Treffer erzielt. Viele Experten hatten sich deshalb in den vergangenen Wochen dafür ausgesprochen, im Fall Kuranyi Gnade vor Recht ergehen zu lassen, zumal andere Nationalstürmer wie Lukas Podolski, Miroslav Klose und Mario Gomez seit langem ihrer Form hinterherlaufen.

Aufgebot am Donnerstag

Löw gibt sein erweitertes Aufgebot am kommenden Donnerstag (6. Mai) in Stuttgart bekannt. Die Entscheidung, welche 23 Spieler endgültig für das Turnier in Südafrika nominiert werden, fällt Löw dann mit Ablauf der FIFA-Meldefrist am 1. Juni während des Trainingslagers in Südtirol.

Autor: Stefan Nestler (mit sid/dpa)
Redaktion: Arnulf Boettcher