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Olympia 2016 in Rio de Janeiro?

Anne-Kathrin Neuberg8. Mai 2009

Die Evaluierungs-Kommission des Internationalen Olympischen Komitees war gerade auf Besichtigungstour in Rio de Janeiro - und die IOC-Mitglieder zeigten sich sehr angetan von der Bewerbung der brasilianischen Metropole.

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Bild: picture-alliance / dpa

Schon die Panamerikanischen Spiele 2007 hatte Rio mit viel Tamtam gefeiert. Da wundert es nicht, dass die Verantwortlichen auch in die Olympiabewerbung für 2016 viel investieren. So wurde am 2. Januar dieses Jahres an der Festungsanlage von Copacabana ein 36 Meter hohes Riesenrad feierlich eingeweiht - das "Roda Rio 2016". Es soll den Gedanken des olympischen Projekts verbreiten.

Das neue Selbstbewusstsein

Lula da Silva
Zugpferd: der brasilianische Präsident Lula da SilvaBild: AP

Vor allem Luiz Inácio Lula da Silva, der brasilianische Staatspräsident, legt sich für das Projekt "Olympia 2016" mächtig ins Zeug. Lula will der Welt zeigen, dass Brasilien nicht mehr ein kleines Ländchen auf der Landkarte ist, meint der in Sao Paulo lebende Sportjournalist Carsten Bruder: "Brasilien sieht sich stattdessen als neue wirtschaftliche Macht und durchaus in der Lage, die besten Olympischen Spiele aller Zeiten auszurichten." Auch Carlos Roberto Osorio, Generalsekretär der Kampagne "Rio 2016", ist zuversichtlich, den Zuschlag zu bekommen: "Rio ist eine Stadt mit großem Potential und bietet dem IOC eine hervorragende Plattform, die Olympischen Spiele in ein neues Jahrhundert zu führen."

Reifeprüfung Panamerikanische Spiele bestanden

Panamerikanische Spiele 2007 - Rio de Janeiro
Saubere Leistung: das neue Stadion in RioBild: AP

Das Brasilien in der Lage ist, große Sportevents auf die Beine zu stellen, hat der Erfolg der Panamerikanischen Spiele im Jahre 2007 gezeigt. Der reibungslose Ablauf dürfte auch von Seiten des IOC als Pluspunkt für die Stadt gewertet werden. Doch die Olympischen Spiele sind natürlich eine andere Hausnummer, Kritiker befürchten deshalb, dass Olympia den finanziellen Rahmen sprengen würde. Denn schon bei den Panamerikanischen Spielen fielen die Kosten um ein sechsfaches höher aus geplant: aus den ursprünglich vorgesehenen 200 Millionen Euro wurden schließlich 1,2 Milliarden Euro.

Wirtschaftsfaktor Olympia

Logo: Olympische Ringe
Millionen versprechendes Logo: die olympischen Ringe

Geld spielt auch bezüglich der Olympia-Kandidatur eine wichtige Rolle. Auf der offiziellen Website zur Bewerbung Rios für die Olympischen Spiele 2016 heißt es sogar, dass eine Motivation der Kampagne die zu erwartenden Begünstigungen sind, die der Stadt dann zukämen. Dabei hat Rio schon mehr als eine Milliarde US-Dollar in die sportliche Infrastruktur investiert: "Für die Panamerikanischen Spiele haben wir ein Wassersportzentrum gebaut, eine olympische Arena und ein nationales Reitzentrum" sagt Carlos Roberto Osorio, "Rio hat bereits die passenden Grundlagen für die Olympischen Spiele."

Starke Konkurrenz

Jacques Rogge bei Olympia PK im April 2008 in Singapur
Rio-Fan? - der belgische IOC-Präsident Jacques RoggeBild: picture-alliance/dpa

"Lebe Deine Leidenschaft", so lautet der Slogan der Kampagne, der auf die Sportbegeisterung der Brasilianer abzielt – sich aber auch in den Vorbereitungen auf Olympia widerspiegelt. Geht Olympia 2016 tatsächlich nach Rio de Janeiro, wären es die ersten Olympischen Spiele in Südamerika. Doch die Konkurrenz ist groß: Chicago, Tokio und Madrid kämpfen ebenfalls um den Zuschlag. Welche der vier Städte die Olympischen Spiele nun letztendlich austragen darf, das wird am 2. Oktober dieses Jahres in Kopenhagen bekannt gegeben.