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Opec hält an Öl-Fördermenge fest

4. Dezember 2015

Die Ölpreise sind im Dauer-Tief. Mit einer Erhöhung der Fördermenge hätte die Opec gegensteuern können. Nach einer Sitzung der Opec-Länder in Wien bleibt nun aber alles beim Alten.

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Saudi-Arabien Ölfeld
Bild: picture-alliance/dpa/A. Haider

Seit Juni 2014 hat sich der Ölpreis mehr als halbiert. Trotzdem will die Organisation Erdöl exportierender Länder Opec die Fördermenge nicht zurückfahren. Die Gruppe habe gegen eine Kürzung entschieden, erklärte der derzeitige Opec-Präsident, der nigerianische Ölminister Emmanuel Ibe Kachikwu, am Freitag nach einem Treffen von Vertretern der zwölf Mitgliedstaaten in Wien. In der Abschlusserklärung wurde keine Zahl für die Obergrenze genannt. Aktuell entspricht die festgelegte Fördermenge 30 Millionen Barrel pro Tag.

Hintergrund des massiven Preisrückgangs beim Rohöl ist ein Überangebot im Zuge des Schiefergas-Booms in den USA durch die umstrittene Fracking-Technik. Zudem schwächelt die Nachfrage infolge der mauen Weltkonjunktur. Viele Produzenten lehnen es aber ab, die Preise durch eine Reduzierung der Fördermengen wieder nach oben zu treiben. Ihnen geht es vor allem darum, ihre Marktanteile zu verteidigen.

Vor dem Treffen sorgten Gerüchte über eine Ausweitung der Opec-Fördermenge für einen weiteren Preisrutsch. Der Iran - Mitgliedsland der Organisation - bekräftigt, er wolle nach der Aufhebung der Sanktionen des Westens seine Ölproduktion ausweiten. Auch wurde darüber spekuliert, ob die geplante Neuaufnahme Indonesiens in die Opec für eine Ausweitung der Fördermenge sorgen könnte. Nach den Worten des Opec-Präsidenten fielen die Preise leicht. Nordseeöl der Sorte Brent kostete am Abend mit 43,36 Dollar je Barrel (159 Liter) rund ein Prozent weniger.

Die Mitgliedstaaten der Organisation Erdöl exportierender Länder liefern weltweit etwa ein Drittel des Rohöls und besitzen rund drei Viertel der bekannten Reserven. Die Organisation wurde 1960 in Bagdad von Saudi-Arabien, dem Iran, dem Irak, Kuwait und Venezuela gegründet. Ziel war es, die Ölquellen statt der Ölkonzerne selbst zu kontrollieren und mit Förderabsprachen auch den Ölpreis zu beeinflussen, um sich stabile Gewinne zu sichern. Heute hat das Ölkartell 12 Mitgliedsländer. Indonesien soll zudem als 13. Mitglied wieder aufgenommen werden.

nm/ul (afp, rtr, dpa)