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Opel kündigt Rettungsplan an

22. Februar 2009

Nach Spekulationen über eine drohende Insolvenz hat der Autobauer Opel einen schnellen Rettungsplan für das Unternehmen angekündigt. Ein Zusammenbruch könnte den Steuerzahler Milliarden Euro kosten.

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Opel-Schriftzug durch vereiste Autoscheibe (Foto: AP)
Frostige Zeiten für OpelBild: AP

Wie Unternehmenssprecher Frank Klaas am Sonntag (22.02.2009) mitteilte, soll ein Rettungsplan in wenigen Tagen vorliegen. Damit wolle man die Voraussetzungen für den zur Rettung von Opel erhofften staatlichen Bürgschaftsrahmen erfüllen, sagte Klaas. Zu den Inhalten wollte er sich nicht äußern, da zunächst der sogenannte Bürgschaftsausschuss von Bund und Ländern informiert werden sollte.

Alles "Unterstellungen"?

Symbolbild Konkurs (Quelle: BilderBox)
Ist Opel wirklich bald zahlungsunfähig?Bild: BilderBox

Der Opel-Betriebsrat wies mit Nachdruck Berichte zurück, Opel könnte bereits im Mai oder Juni zahlungsunfähig sein. "Solche Unterstellungen verunsichern Kunden, Händler, Zulieferer und nicht zuletzt die Beschäftigten von Opel", beklagte Betriebsratschef Klaus Franz. Damit würden letztlich die positiven Gespräche über Bürgschaften gefährdet. In einer Pressemitteilung sprach sich Franz zugleich klar für eine Eigenständigkeit Opels vom schwer angeschlagenen amerikanischen Mutterkonzern General Motors aus. Ziel müsse es sein, dass Opel eigenständig operieren könne und nicht Opfer des Desasters von GM in den USA werde.

Muss der Steuerzahler büßen?

Peer Steinbrück (Foto: AP)
Steinbrück warnt vor Opel-AusBild: AP

Nach Einschätzung von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück könnte ein Zusammenbruch von Opel den deutschen Steuerzahler zwei bis drei Milliarden Euro kosten. In einem Interview des Ersten Deutschen Fernsehens verwies der SPD-Politiker auf Belastungen für Steuern und Sozialsysteme, falls die gut 25.000 Opel-Beschäftigten und noch einmal die gleiche Zahl von Arbeitnehmern bei den Zulieferbetrieben arbeitslos werden sollten. "Ist es dann nicht sinnvoller behilflich zu sein, damit diese Menschen in Lohn und Brot bleiben?", fragte Steinbrück mit Blick auf die Debatte um staatliche Stützungsmaßnahmen. Zunächst sieht Steinbrück das Unternehmen aber selbst in der Pflicht: "Die Treppe wird von oben nach unten gekehrt", sagte der Minister. Erst auf der letzten Stufe stehe dann die Frage, ob der Staat gegebenenfalls mit Garantien eintreten solle.

Ein "Liquiditätsproblem"...

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers bestätigte ein "Liquiditätsproblem" bei Opel, ohne jedoch nähere Angaben zu machen. Nach Informationen der 'Bild'-Zeitung braucht das Unternehmen bis zu 3,3 Milliarden Euro frisches Geld - deutlich mehr als bislang angenommen. Opel finde aber keine Bank für die nötigen Kredite. (wa)