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Operation mit Preiselbeersaft erzwungen

16. Oktober 2003
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Eine englische Großmutter hat mit Preiselbeersaft Blut vorgetäuscht und dadurch eine immer wieder verschobene Operation erzwungen. Sie schilderte ihren Trick am Donnerstag (16.10.2003) in der "Times", um so auf den Missstand der langen Wartelisten für Operationen im
staatlichen Gesundheitswesen aufmerksam zu machen.

Bei Trizka Litton (62) aus Coventry war schon vor drei Jahren eine Zwerchfellhernie festgestellt worden, bei der sich der Magen teilweise in den Brustkorb verlagert. Sie litt unter großen Schmerzen und musste Blut spucken. Eine Operation wurde drei Mal verschoben. Schließlich wollte Mrs. Litton nicht länger warten. Sie kaufte im Supermarkt Preiselbeersaft und Kekse, mixte daraus eine ordentliche Portion "Blut" und wählte den Notruf. Im Krankenhaus ließ sie den "Blut"-Behälter unauffällig verschwinden. Am nächsten Tag wurde sie operiert. Dabei zeigte sich, dass sich fast der gesamte Magen verlagert hatte und auf ihr Herz drückte.

"Erst hatte ich ein furchtbar schlechtes Gewissen", sagte sie. "Aber das legte sich, als mir die Ärzte erklärten, wie knapp ich dem Tode entronnen bin." Jetzt fühle sie sich wie neu geboren. Es sei aber eine Schande, dass ehrliche Leute wie sie zum Lügen gezwungen würden. Das staatliche britische Gesundheitswesen ist seit langem überlastet - dafür allerdings gratis für jeden.