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Opfer von Bam helfen den Opfern in Südasien

Jamsheed Faroughi4. Januar 2005

Seit dem schweren Erdbeben 2003 kennen die Einwohner von Bam die grausamen Folgen von Naturkatastrophen. Daher möchten sie den Opfern der Flut-Katastrophe helfen - auch wenn sie selbst nicht viel haben.

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Die Bilder von Bam 2003 ähneln denen in Südasien 2004Bild: AP

Bei dem Erdbeben an Weihnachten 2003 im iranischen Bam starben 35.000 Menschen. An Weihnachten 2004 bebte die Erde wieder - diesmal in Südasien. Die Menschen in Bam kennen die Not der Betroffenen aus eigener Erfahrung - sie wissen, wie wichtig Hilfe von Außen ist.

Seebeben Opfer in Indonesien
Die Trauer der Menschen in Indonesien ist den Menschen in Bam vertrautBild: AP

Aliresa Saghafi, ein Aktivist der Organisation "Hilfe für Bam" (SIB), betont, wie sehr die Menschen in Bam durch die Katastrophe in Südasien an ihr eigenes Schicksal erinnert wurden: "Die Einwohner von Bam spüren ein starkes Mitgefühl für die betroffenen Länder." Viele wollten helfen, sagte Saghafi. Doch das sei nicht so einfach. "Die meisten Menschen in Bam leben immer noch in Zelten oder in provisorischer Behausung", erklärte er.

Symbolische Spende für die Flutopfer

"Hilfe für Bam" spendete den Opfern der Flut-Katastrophe 5000 Dollar. SIB ist eine der wichtigsten Nichtregierungsorganisationen im Iran. Sie wurde gleich nach dem Erdbeben 2003 gegründet, um Frauen und Kinder in Bam zu unterstützen.

Die finanzielle Hilfe sei zwar bescheiden, jedoch von symbolischem Charakter, sagte SIB-Aktivist Ali Amini. "Wir sind selbst ein Teil der Dritten Welt und arm", erklärte er. Die Nichtregierungsorganisationen würden im Iran vom Staat nicht unterstützt, sagte er weiterhin. Der Staat sei eher ein Hindernis als eine Hilfe.

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Eine iranische Familie in Bam, Iran
Selbst ein Jahr nach der Katastrophe leben viele Menschen in Bam noch in NotunterkünftenBild: DW

Die Hilfe der SIB beschränkt sich nicht auf die Spende der 5000 Dollar. Die Organisation versucht, die Hilfsaktionen der Iraner zu bündeln und möglichst gezielt einzusetzen. Aufrufe der iranischen Regierung zur Hilfe dagegen seien weitgehend ungehört verhallt.

Fariborz Raisdana, ebenfall SIB-Mitglied, weiß warum: Das Vertrauen der Menschen im Iran in die Hilfsaktionen der Regierung sei erschüttert worden. Die Menschen und die Nichtregierungsorganisationen suchten sich einen anderen Weg für ihre Hilfsaktionen. Dazu geführt hätte sie die ständigen Lügen der Regierung sowie der Versuch, die nationalen und internationalen Hilfsaktionen zu politisieren.