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Opferzahl in Pakistan steigt auf über 100

12. Juli 2010

Die Zahl der Toten ist am Wochenende auf mindestens 107 gestiegen. Der Anschlag in der Gemeinde Yaka Ghund galt einem Treffen von Verwaltungsbeamten und Kämpfern einer regierungstreuen Stammesmiliz.

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Anwohner bringen nach dem Anschlag am Freitag (09.07.) einen Verletzten in Sicherheit (Foto: AP)
Anwohner bringen nach dem Anschlag am Freitag (09.07.) einen Verletzten in SicherheitBild: AP

Nach dem Anschlag am Freitag (09.07) war zunächst von 65 Toten die Rede. Weitere Leichen waren am Wochenende aus den Trümmern eingestürzter Häuser geborgen worden. Außerdem seien mehrere Schwerverletzte in Krankenhäusern gestorben, gab der Verwaltungschef der Grenzregion zu Afghanistan, Rasool Khan, bekannt.

Der Täter hatte sich am Freitag in dem Ort Yaka Ghund auf einem belebten Markt in die Luft gesprengt. Er hatte sich dem Anschlagsort von einem Verwaltungsgebäude her genähert, vor dem Rollstühle verteilt werden sollten. Die pakistanischen Taliban, die die Verantwortung für die Tat übernahmen, zielen mit dem Attentat auf die bewaffneten Milizen in der Grenzregion zu Afghanistan, die zusammen mit der pakistanischen Armee seit Monaten verstärkt gegen die radikal-islamischen Taliban vorgehen.

Schlimmster Anschlag seit Oktober

Das Attentat war das schwerste seit Oktober 2009. Damals hatte eine Autobombe in der nordwest-pakistanischen Stadt Peschawar 125 Menschen in den Tod gerissen, darunter viele Frauen und Kinder.

Bei dem Anschlag in Peschawar am 28. Oktober 2009 waren 125 Menschen ums Leben gekommen(Foto: AP)
Bei dem Anschlag in Peschawar am 28. Oktober 2009 waren 125 Menschen ums Leben gekommenBild: AP

Seit der Erstürmung der Roten Moschee in der Hauptstadt Islamabad im Juli 2007 durch die Armee sind bei Bombenanschlägen in Pakistan mehr als 3.500 Menschen ums Leben gekommen.

Der Ort Yaka Ghund im Stammesgebiet Mohmand nahe der Grenze zu Afghanistan gilt als Taliban-Hochburg und als Rückzugsraum für Angehörige der Terrororganisation El-Kaida. In Mohmand und anderen Teilen der Gebirgsregion geht das pakistanische Militär - zum Teil in Zusammenarbeit mit Stammesmilizen - seit Monaten verstärkt gegen Extremisten vor.

Autor: Thomas Kohlmann (afp, dpa)
Redaktion: Silke Ballweg