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Oppositionelle treten in Hungerstreik

25. Mai 2015

Drei Forderungen und ein Aufruf. Mit diesem Programm sind zwei führende Oppositionspolitiker in Venezuela in den Hungerstreik getreten. Um darauf aufmerksam zu machen, nutzen sie im Gefängnis moderne Technik.

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In Caracas demonstrierten im September 2014 Oppositionsanhänger für Leopoldo López (Foto: Picture Alliance)
In Caracas demonstrierten im September 2014 Oppositionsanhänger für Leopoldo LópezBild: picture-alliance/AA/C. Hernandez

Mit dem Hungerstreik wollen der seit über einem Jahr inhaftierte venezolanische Oppositionsführer Leopoldo López und der frühere Bürgermeister der Protesthochburg San Cristóbal, Daniel Ceballos, drei Forderungen Nachdruck verleihen. Sie verlangen die Freilassung der politischen Gefangenen, das "Ende von Verfolgung, Repression und Zensur" sowie ein festes Datum für die Parlamentswahl, die für Ende dieses Jahres geplant ist und von der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und der Europäischen Union beobachtet werden soll. Zudem riefen López und Ceballos ihre Anhänger zu einer friedlichen Demonstration am Samstag auf.

Der damalige Bürgermeister von San Cristobal, Daniel Ceballos, bei einer Kundgebung in Los Teques 2014 (Foto: Picture Alliance)
Der damalige Bürgermeister von San Cristobal, Daniel Ceballos, bei einer Kundgebung in Los Teques 2014Bild: picture alliance/dpa

López nahm in der Gefängniszelle heimlich ein vierminütiges Video mit den Forderungen auf, das dann auf Youtube veröffentlicht wurde. Mit ihm trete Ex-Bürgermeister Ceballos in den Hungerstreik, sagte López.

An Putschplänen beteiligt?

Den beiden Oppositionellen werden Verschwörung, Anstachelung zur Gewalt und die Beteiligung an Putschplänen während der Unruhen im Frühjahr 2014 vorgeworfen. López wurde während einer monatelangen Protestwelle im Februar 2014 festgenommen und sitzt seitdem im Militärgefängnis Ramo Verde außerhalb der Hauptstadt Caracas.

Bei den Massendemonstrationen und teils sehr gewalttätigen Straßenblockaden gegen die sozialistische Regierung von Nicolás Maduro kamen zwischen Februar und Mai 43 Menschen ums Leben, unter ihnen viele Polizisten. López, der damals Bürgermeister des wohlhabenden Stadtteils Chacao in Caracas war, gehört zum radikalen Flügel der Opposition, der trotz der Niederlage bei der letzten Wahl zu einem Sturz der Regierung aufruft.

Die Opposition wirft der sozialistischen Regierung vor, für die anhaltende Wirtschaftskrise verantwortlich zu sein und Proteste mit Gewalt niederzuschlagen. Das Land leidet seit langem unter einer hohen Inflationsrate, Devisenmangel und Lücken bei der Versorgung mit Produkten des täglichen Bedarfs.

kle/haz (afp, epd, rtre)