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Oscar-Preisträger Michael Cimino ist tot

3. Juli 2016

Der US-Regisseur starb im Alter von 77 Jahren in Los Angeles. Sein größter Erfolg war der Kriegsfilm "Die durch die Hölle gehen".

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Michael Cimino (Foto.picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/U. Flueeler

Michael Ciminos langjähriger Anwalt Eric Weissmann sagte, Cimono sei leblos in seinem Haus in Beverly Hills aufgefunden worden. Zur Todesursache machte er keine Angaben.

Cimino sei bis zuletzt "bei guter Gesundheit gewesen". Den Tod des 77 Jahre alten Regisseurs beschrieb Weissmamm als "völlig unvorhersehbar". Auch die "New York Times" und der künstlerische Leiter des Filmfestivals in Cannes, Thierry Frémaux, berichteten vom Tod des US-Regisseurs.

"Die durch die Hölle gehen" machte ihn zum Star

Ciminos 1978 entstandener Vietnam-Kriegsfilm "Die durch die Hölle gehen" ("The Deer Hunter") hatte 1979 fünf Oscars gewonnen, darunter als bester Film und für die Regie.

In dem Kultfilm erzählt er anhand des Lebens dreier Freunde vom Vietnamkrieg. In einer der Schlüsselszenen des Films spielen Robert de Niro und Christopher Walken als Gefangene in Nord-Vietnam gegeneinander Russisches Roulette. Den dritten im Bunde spielt Steven John Savage. Mit dem Kinofilm machte Cimino als einer der Ersten den Vietnamkrieg zum Thema.

Robert de Niro und Steven John Savage in "Die durch die Hölle gehen" (Foto: Imago)
Robert de Niro und Steven John Savage in "Die durch die Hölle gehen"Bild: imago/United Archives

Während der Film in Hollywood gefeiert wurde, stieß er im Ausland auf teils harsche Kritik. Bei der Berlinale 1979 zogen die Teilnehmer aus Osteuropa und aus Ländern der Dritten Welt aus Protest gegen den Film ihre Beiträge zurück und verließen das Festival. Sie warfen Cimino eine "rassistische und neokolonialistische" Darstellung vor.

Nach diesem Film drehte der Regisseur 1980 mit dem teuren Western "Himmlestor" ("Heaven's Gate") einen der größten Flops in der Filmgeschichte. Der Streifen mit Kris Kristofferson und Isabelle Huppert wurde von den Kritikern zerrissen und fiel an den Kinokassen durch. Nach diesem Misserfolg drehte Cimono nur noch eine Handvoll Filme, darunter 1985 "Im Jahr des Drachen" ("Chinatown-Mafia") und im Jahr 1996 "Die Suche nach dem Heiligen Berg" ("The Sunchaser")

Sein Regiedebüt gab Cimino 1974 mit dem Clint-Eastwood-Film "Die Letzten beißen die Hunde" ("Thunderbolt and Lightfoot").

Der am 3. Februar 1939 in New York geborene Cimono begann seine Karriere als Werbefilmer, bevor er nach Los Angeles zog und Drehbücher für Filme schrieb. Zuvor studierte er Kunst und Geschichte an der Yale-Universität.

qu/sti (dpa, afp, APE)