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Politik

Ostukraine: Militärchef stirbt bei Anschlag

4. Februar 2017

Die Konfliktparteien im Osten der Ukraine liefern sich weiter erbitterte Kämpfe. Dabei gehen sie auch gezielt gegen militärische Führungspersonen vor. So wie beim aktuellen Anschlag auf einen prorussischen Militärchef.

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Ukraine Checkpoint im Donbass
Bild: picture alliance/ZUMAPRESS/C. Arce Lavin

Auf den Militärchef der selbstproklamierten Volksrepublik Luhansk in der Ostukraine ist ein tödlicher Anschlag verübt worden. Wie Medien der prorussischen Rebellen berichteten, starben Oleg Anaschtschenko und eine weitere Person, als in der Hauptstadt Luhansk eine Autobombe explodierte. Die Behörden der moskautreuen Aufständischen machten den ukrainischen Geheimdienst für den Vorfall verantwortlich und  sprachen von einem Anschlag. In einem Videoclip im Internet war ein völlig ausgebrannter Geländewagen zu sehen. Die prowestliche Zentralregierung in Kiew wies jede Verantwortung zurück.

Im vergangenen August war der Präsident der international nicht anerkannten Volksrepublik Luhansk, Igor Plotnizki, bei einem Anschlag verletzt worden. Auch in der benachbarten selbsterklärten Volksrepublik Donezk wurden zuletzt mehrere Rebellenführer getötet. Der jüngste Anschlag fällt mit Kämpfen zwischen Soldaten und Rebellen im Gebiet um die Städte Donezk und Awdijiwka zusammen. Dabei kamen seit vergangenem Sonntag mindestens 35 Menschen ums Leben. Luhansk ist Teil des Kriegsgebiets Donbass, wo sich seit 2014 ukrainische Regierungstruppen und prorussische Separatisten bekämpfen. 

USA verurteilen aggressives Verhalten Russlands 

Nach UN-Angaben sind dem Krieg seit 2014 bisher etwa 10 000 Menschen getötet worden. Die Ukraine wirft Russland vor, die Separatisten mit Waffen zu versorgen. Moskau weist dies zurück. Die neue amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley hatte Russland jüngst wegen der wieder aufgeflammten Kämpfe kritisiert. Die USA verurteilten das "aggressive Verhalten" Russlands im Ukraine-Konflikt. Die USA wollten bessere Beziehungen zu Russland, sagte Haley, aber die Lage in der Ukraine erfordere "bedauerlicherweise" eine "klare und starke Verurteilung russischer Handlungen".

Das Büro des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko kündigte unterdessen an, der Staatschef werde am Samstagabend erstmals mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump telefonieren.

bri/wl (afp, dpa)