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Otfried Preußler starb mit 89

20. Februar 2013

Generationen sind mit seinen Geschöpfen aufgewachsen: "Die kleine Hexe" und "Räuber Hotzenplotz" wurden zu Klassikern der Kinderbuch-Literatur. Nun ist Otfried Preußler in seinem Haus im oberbayerischen Prien gestorben.

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Der Kinderbuch-Autor Otfried Preußler (Foto. dpa)
Bild: picture alliance / dpa

Zuletzt war es ruhig geworden um Otfried Preußler. Er gab keine Interviews mehr und lebte zurückgezogen am malerischen Chiemsee. Preußler schrieb 32 Bücher, die in 55 Sprachen übersetzt und weltweit mehr als 50 Millionen Mal verkauft wurden. Für sein literarisches Schaffen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Werke wie "Krabat", "Der Räuber Hotzenplotz" oder "Die kleine Hexe" zählen zu den beliebtesten und bekanntesten Kinderbüchern.

Der Herr der Raben, Hexen und Räuber

Preußler wurde 1923 im böhmischen Reichenberg geboren. Schon mit zwölf Jahren schrieb er seine ersten Geschichten. Er wollte später als Schriftsteller in Prag leben. Doch nach dem Abitur 1942 wurde Preußler zur Wehrmacht einberufen und kam nach fünf Jahren russischer Gefangenschaft 1949 ins oberbayerische Rosenheim. Um sich eine Existenz aufzubauen, fing er noch während des Lehrerstudiums mit dem Schreiben an.

Angefangen hatte sein Erfolg 1956 mit dem "Kleinen Wassermann". Und als eine seiner drei Töchter aus Angst vor bösen Hexen nicht einschlafen konnte, erfand er kurzerhand "Die kleine Hexe", die mit Hilfe des redseligen Raben Abraxas alles dafür tut, eine gute Hexe zu werden. 1962 schließlich rief Otfried Preußler den herrlich unverschämten Räuber Hotzenplotz ins Leben, der gleich in mehreren Büchern dem tumben Wachtmeister Dimpflmoser das Leben schwer macht.

Kein öffentliches Wort zur jüngsten Debatte

Nach dem "Kleinen Gespenst" (1966) präsentierte Preußler 1971 schließlich seinen ersten Jugendroman "Krabat" - das Buch über den Kampf um Freiheit, das Ringen um Macht, Magie und Liebe wurde ein Welterfolg, der in 31 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen, darunter dem Deutschen und Europäischen Jugendbuchpreis, ausgezeichnet wurde.

An der von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) angestoßenen Debatte um die Tilgung von Begriffen wie "Negerlein" und "Neger" aus "Die kleine Hexe" beteiligte er sich nicht mehr öffentlich. Wie es hieß, sträubte er sich zwar gegen Änderungen an seinen Texten, ließ am Ende die Streichungen aber zu.

rb/se (afp, dpa)