1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Otmar Issing: Wenn Inflationsrisiken auf mittlere Sicht zunehmen, muss die EZB handeln

21. Oktober 2005

Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB) im Interview von DW-TV

https://p.dw.com/p/7Kda


Otmar Issing, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), hat Zinsentscheidungen der EZB in Aussicht gestellt, falls mittelfristig die Inflationsgefahren zunehmen. "Wenn auf mittlere Sicht die Risiken für die Preisentwicklung weiter zunehmen, dann müssen wir handeln", sagte Issing in einem Interview von DW-TV.


Hauptgrund für die aktuellen Inflationstendenzen seien die hohen Energiepreise: "Die Preisentwicklung in den letzten Wochen war dominiert von dem starken Anstieg der Ölpreise. Der Index für die Preisentwicklung im Euroraum ist im September auf 2,6 Prozent gestiegen, und das liegt deutlich über dem, was wir auf längere Sicht für vereinbar halten mit Preisstabilität." Der Leitzins im Euroraum liegt seit Mitte 2003 unverändert bei zwei Prozent.


Issing warnte vor anderen Gefahren für die Preisstabilität, etwa vor Steuererhöhungen, da "Erhöhungen indirekter Steuern die Preisentwicklung beeinflussen". Issing im deutschen Auslandsfernsehen: "Für uns kommt es vor allem darauf an, dass aus einem solchen Preisschub nicht ein anhaltender Inflationsprozess wird."

21. Oktober 2005
230/05