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Otto Graf Lambsdorff: Ein Bundeskanzler soll "endlich" den Dalai Lama empfangen

6. Juli 2005

FDP-Ehrenvorsitzender im Interview von DW-RADIO

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"Die Friedrich-Naumann-Stiftung wird auch künftig den Dalai Lama und sein Ziel, ein unabhängiges Tibet zu schaffen, unterstützen": Otto Graf LambsdorffBild: AP


"Es wäre höchst wünschenswert, dass endlich ein deutscher Bundeskanzler den Dalai Lama persönlich empfängt, so wie es die US-Präsidenten Bill Clinton und George Bush getan haben. Warum können wir das eigentlich nicht?" Das sagte Otto Graf Lambsdorff, Ehrenvorsitzender der FDP und Vorsitzender der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung, in einem Interview des Deutschen Programms von DW-RADIO. Die Furcht vor Wirtschaftsrepressalien dürfte kein Grund sein, den Dalai Lama in Deutschland nicht zu treffen. Das habe nicht zuletzt "die Entwicklung der amerikanisch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen deutlich gemacht". Anlässlich des 70. Geburtstages des geistlichen Oberhaupts der Tibeter betonte Lambsdorff, der Dalai Lama versuche nicht, China zu spalten. Das Oberhaupt lehne auch die Ein-China-Politik Pekings nicht ab, wie es ihm immer wieder seitens der chinesischen Regierung vorgeworfen werde.


Die Friedrich-Naumann-Stiftung werde auch künftig den Dalai Lama und sein Ziel, ein unabhängiges Tibet zu schaffen, unterstützen. Lambsdorff: "Seine Hoffnung, sich in direkten Verhandlungen mit Peking für den Erhalt der religiösen, kulturellen und sprachlichen Autonomie einsetzen zu können, bleibt ein wichtiges Ziel." Der Dalai Lama erkenne die Zugehörigkeit Tibets zur Volksrepublik China an. Er sei aber "niemand, der aufgeben wird", fügte der FDP-Politiker hinzu.

6. Juli 2005
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