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Otto Musilek: Gaspipeline zwischen Iran und Europa bis 2007 entschieden

10. Januar 2006

Geschäftsführer der OMV Gas GmbH im Interview von DW-WORLD

https://p.dw.com/p/7lq5
"Die aktuellen Ereignisse helfen uns, das Projekt zu beschleunigen. Bis spätestens Ende 2007 soll die Entscheidung über den Bau der Gaspipeline fallen." Das sagte Otto Musilek, Geschäftsführer der OMV Gas GmbH (Wien), in einem Interview von DW-WORLD. Der österreichische Erdöl- und Erdgaskonzern plant den Bau einer 3.300 Kilometer langen Gasver-bindung zwischen dem Iran und Europa. Die Pipeline soll über die Türkei und die Balkanstaaten nach Österreich führen. Das so genannte Nabucco-Projekt sei auf der Suche nach neuen Quellen und alternativen Transport-routen initiiert worden. Russland sei "nicht erfreut über dieses Projekt. Daraus haben die Politiker nie einen Hehl gemacht", so Musilek zum Internet-Dienst der Deutschen Welle. Er sehe die Pipeline aber nicht als Konkurrenz zur geplanten deutsch-russischen Ostsee-Verbindung, die Gasfelder Sibi-riens mit Europa verbinden soll. Musilek: "Prognosen zufolge wird der Gas-bedarf in Europa enorm ansteigen. Russland wird alleine dafür nicht auf-kommen können." Europa brauche deshalb einen Zugang zu den zweit-größten Gasreserven der Welt im Iran. "Wir schauen aber auch nach Aser-baidschan und in verschiedene arabische Länder", fügte der Energie-Unternehmer hinzu.
Die „Nabucco“-Pipeline soll bis zu 30 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr liefern, die Kosten bezifferte Musilek auf 4,6 Milliarden Euro. "Damit der Spatenstich erfolgen kann, brauchen wir zunächst ein Transportvolu-men von mindestens acht Milliarden Kubikmetern jährlich. Wir sind auf einem guten Weg bei den Verhandlungen mit Produzenten und Vermarktern von Erdgas", zeigte sich Musilek zuversichtlich. OMV setze auf verflüssigtes Erdgas und wolle im Rahmen eines Konsortiums in der nördlichen Adria einen Hafen dafür bauen.
10. Januar 2006
17/06
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