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Rekord-Ozonloch

20. Oktober 2006

Das Ozonloch über der Antarktis hat nach Angaben von US-Wissenschaftlern Rekord-Ausmaße erreicht. Mit rund 27,5 Millionen Quadratkilometern sei es so groß wie nie zuvor, so Experten der US-Raumfahrtbehörde NASA.

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Ozonloch: So groß wie Nordamerika
Ozonloch: So groß wie NordamerikaBild: AP

Die neue Ausdehnung des Ozonlochs über dem Südpol entspricht mittlerweile einer Fläche, die größer ist, als die gesamte Fläche von Nordamerika. In Luftschichten zwischen 13 und 21 Kilometern Höhe gebe es "so gut wie kein Ozon" mehr, sagte der NASA-Wissenschaftler Paul Newman am Donnerstag (19.10.). Die Messungen wurden zwischen dem 21. und dem 30. September mit dem Ozon-Messinstrument auf dem Aura-Satelliten der NASA unternommen. Den Ergebnissen zufolge ist das Ozonloch somit mehr als drei Millionen Quadratkilometer größer als von den Wissenschaftlern zunächst angenommen.

Die Gletscher in der Antarktis schmilzen weg
Die Gletscher in der Antarktis schmilzen wegBild: picture-alliance/dpa Report

Zwar variierten die Dicke der Ozonschicht und die Ausdehnung des Ozonlochs über dem Südpol von Jahr zu Jahr, sie sei jedoch stellenweise so stark zurück gegangen, dass sie komplette Löcher aufweise. "So ein signifikanter Ozonverlust setzt sehr tiefe Temperaturen in der Stratosphäre kombiniert mit Sonnenlicht voraus", sagte der ESA-Experte Claus Zehner. "Der extreme Ozonverlust in diesem Jahr lässt sich mit den Temperaturen über der Antarktis erklären, die so tief sind wie seit 1979 nicht mehr."


Grund zur Hoffnung?

Trotz der jüngsten Rückschläge gehen Wissenschaftler weiter davon aus, dass sich die Ozonschicht bis zum Jahr 2065 langsam erholen dürfte. Sie verweisen dabei auf die reduzierte Anwendung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) dank internationaler Abkommen zum Klimaschutz. Allerdings haben viele Chemikalien eine lange Lebensdauer in der Atmosphäre, so dass ein Abbau dieser schädlichen Substanzen äußerst langwierig ist.

Ozon-Killer FCKW
Ozon-Killer FCKWBild: bilderbox

Je dünner die Ozonschicht ist, desto mehr ultraviolette Strahlung erreicht den Boden der Erde. Dies kann empfindliche Pflanzen zerstören, die am Anfang der Nahrungskette stehen. Beim Menschen kann die erhöhte ultraviolette Strahlung zu Hautkrebs, Augenschäden und anderen Krankheiten führen. (ina)