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Anschlag in Paris

6. Dezember 2007

Bei einem Paketbomben-Anschlag im Haus der ehemaligen Anwaltskanzlei des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy in Paris ist eine Frau getötet worden. Ein Anwalt wurde schwer verletzt.

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Der Sprengsatz explodierte im 8. Pariser ArrondissementBild: AP

Bei der Explosion einer Paketbombe in der Pariser Innenstadt ist am Donnerstag (06.12.2007) ein Mensch ums Leben gekommen. Ein Anwalt wurde schwer verletzt, als der Sprengsatz im achten Arrondissement explodierte, zehn weitere Personen mussten nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen Schocks behandelt werden. Die Polizei erklärte, es habe sich um ein Attentat gehandelt. Die Antiterrorabteilung der Pariser Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.

Zweites verdächtiges Paket

Die Bombe ging demnach in einem Gebäude auf dem Boulevard Malesherbes hoch, in dem Staatschef Nicolas Sarkozy früher als Anwalt arbeitete. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Das Paket war nach ersten Informationen an eine andere Anwaltskanzlei adressiert gewesen. Die Polizei hatte zudem noch ein zweites verdächtiges Paket ausfindig gemacht. Nach Rundfunkangaben gab es ein zweites verdächtiges Paket, das von den Sicherheitskräften zerstört wurde.

Spekulationen über die Hintergründe

Bei der Toten handele es sich um die Sekretärin eines Anwalts, teilte die Polizei mit. Zunächst war von sechs Verletzten die Rede gewesen, von denen zwei schwer verletzt seien - ein Anwalt und seine Sekretärin. Die Paketbombe sei im vierten Stock explodiert, während Sarkozys ehemalige Kanzlei im ersten Stock liege, sagte ein Kollege der getöteten Sekretärin der Nachrichtenagentur AFP. Der Präsidentder Pariser Anwaltskammer, Christian Charrière-Bournazel erklärte, der Anschlag habe daher sicherlich nichts mit der Kanzlei zu tun, die Sarkozy 1987 mitgegründet hatte. Die Kanzlei Gouet-Jenselme, in der das Paket explodierte, ist auf Scheidungen sowie Versicherungs- und Immobilienfragen spezialisiert. In dem Gebäude hat auch die Stiftung zum Gedenken an den Holocaust ihren Sitz.

Der Élyséepalast wollte das Attentat am Donnerstag nicht kommentieren. Frankreichs Innenministerin Michèle Alliot-Marie verurteilte die Tat aufs Schärfste und reiste vorzeitig aus Brüssel ab, um sich an den Ort der Explosion zu begeben. Innenministerin Alliot-Marie sprach von einer "feigen und abscheulichen Tat". Sie schickte unverzüglich ihren Kabinettsleiter an den Tatort und verließ das EU-Innenministertreffen in Brüssel. (stu)