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Palast zum Abriss freigegeben

6. November 2003
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Dem Abriss des Palastes der Republik steht nichts mehr im Wege: Der Kulturausschuss des Bundestages beschloss mit den Stimmen aller Fraktionen, dass der einstige DDR-Prunkbau entfernt und zunächst einer Grünfläche weichen soll, wie das Parlament am Donnerstag (6.11.) mitteilte. Zugleich gab der Finanzausschuss die finanziellen Mittel für den Abriss frei. Nach dem Willen von Bund und Land soll auf dem Areal des Republikpalastes das Stadtschloss wiederrichtet werden, das bis nach dem Zweiten Weltkrieg dort gestanden hatte.

Da derzeit dafür jedoch die Mittel fehlen, hatte die Kultur-Staatsministerin Christina Weiss (parteilos) ein Moratoriums empfohlen. Die Errichtung des so genannten Humboldt-Forums mit den historischen Fassaden des Stadtschlosses soll nach ihrem Willen aber soweit vorbereitet werden, dass sie bei besserer Haushaltslage rasch umgesetzt werden kann. Dem Bund obliegt als Eigentümer die Entscheidung über das künftige Schlossareal im Berliner Bezirk Mitte. Der Berliner Senat hat keinerlei Einwände gegen das jetzt eingeschlagene Verfahren, wie eine Sprecherin von Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) mitteilte.

Der aus den 70er Jahren stammende Palast der Republik mit seinen umstrittenen Fassaden aus weißem Marmor und braunen Thermoscheiben war kürzlich von Asbest befreit worden. Danach fanden in dem weitgehend ausgehöhlten Bau eine Reihe von Kulturveranstaltungen statt. Er galt zu DDR-Zeiten als wichtiger Renommierbau des SED-Regimes. 1990 beschloss dort die frei gewählte Volkskammer die Wiedervereinigung.