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Raketenteile im Zuckerfrachter

16. Juli 2013

Am Panamakanal haben die Behörden des mittelamerikanischen Staates ein vermutlich mit Raketenteilen beladenes Schiff gestoppt. Der Frachter fuhr unter nordkoreanischer Flagge und kam aus Kuba.

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Blick auf den Panama-Kanal (Archivbild: AFP)
Bild: TERESITA CHAVARRIA/AFP/Getty Images

Panamas Staatspräsident Ricardo Martinelli teilte im Rundfunk seines Landes mit, das Schiff sei vor der Einfahrt in den Panama-Kanal (Artikelbild) gestoppt worden, weil die Sicherheitsbehörden den Verdacht gehabt hätten, es werde zum Drogenschmuggel genutzt. Der mit großen Mengen Zucker geladene Frachter sei deshalb durchsucht worden.

"Wir begannen, den Zucker zu entladen, und wir fanden zwei Container, die vermutlich ausgefeilte Raketenausrüstung enthalten", berichtete Martinelli. An Bord des Schiffes spielten sich daraufhin dramatische Szenen ab. Der Kapitän habe versucht, sich das Leben zu nehmen, die Mannschaft habe Widerstand gegen die Einsatzkräfte der Polizei geleistet, teilte Martinelli mit. 35 Besatzungsmitglieder seien festgenommen worden.

Das Schiff werde für weitere Untersuchungen festgehalten, erklärte Panamas Staatschef. Er betonte, dass Kriegsmaterial nicht undeklariert durch den Panamakanal transportiert werden dürfe. "Der Panamakanal ist ein Kanal des Friedens und nicht des Krieges", sagte Martinelli. Der rund 80 Kilometer lange Kanal, der Atlantik und Pazifik verbindet, ist eine der wichtigsten internationalen Wasserstraßen. Etwa 14.000 Schiffe fahren jährlich durch den 1914 fertig gestellten Panama-Kanal.

Panamas Präsident Ricardo Martinelli (Foto: dpa)
Der Präsident von Panama, Ricardo MartinelliBild: picture-alliance/dpa

Das kommunistische Kuba, ein großer Zuckerexporteur, unterhält traditionell gute Beziehungen zum kommunistischen Nordkorea. Die Hintergründe des Raketentransports sind aber noch unklar. Der Frachter hatte nach Angaben der Behörden Panamas Nordkorea zum Ziel. Das abgeschottete ostasiatische Land steht nach mehreren Atomwaffen- und Raketentests unter Beobachtung der internationalen Gemeinschaft. Das Regime in Pjöngjang steht auch im Verdacht, Staaten wie Iran und Syrien bei der Entwicklung von Raketen technologisch zu unterstützen.

wl/qu (dpa, afp, rtr)