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Papst beklagt Gewalt im Nahen Osten

25. Dezember 2015

An Heiligabend hatte Franziskus den Luxus der westlichen Konsumgesellschaft angeprangert. Am ersten Weihnachtstag zielte die Botschaft des Bischofs von Rom auf die politischen Brennpunkte der Welt.

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Papst Franziskus spricht den Segen "Urbi et Orbi" auf der Loggia des Petersdoms (Foto: VINCENZO PINTO/AFP/Getty Images)
"Der Stadt und dem Erdkreis": Franziskus erteilt den päpstlichen Segen auf der Loggia des PetersdomsBild: Getty Images/AFP/V. Pinto

Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft den vielen Menschen gedankt, die sich weltweit für Migranten und Flüchtlinge einsetzen. Er wolle denjenigen Trost spenden, "die auf der Flucht vor Elend oder Krieg allzu häufig unter unmenschlichen Bedingungen unterwegs sind und nicht selten ihr Leben riskieren", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche vor den Gläubigen in Rom.

"Mögen all jene - Einzelne und Staaten - mit reichem Segen belohnt werden, die sich großherzig einsetzen, um den zahlreichen Migranten und Flüchtlingen beizustehen und sie aufzunehmen, und ihnen helfen, für sich und ihre Lieben eine würdige Zukunft aufzubauen."

"Kein Platz für Hass und Krieg"

Franziskus forderte ein Ende der Gewalt im Nahen Osten und rief zum Frieden im Heiligen Land auf. Gerade dort, wo Jesus als menschgewordener Sohn Gottes zur Welt gekommen sei, gingen Spannungen und Gewalt weiter. Doch "wo Gott geboren wird", da werde der Friede geboren. "Und wo der Friede geboren wird, da ist kein Platz mehr für Hass und Krieg."

Zugleich äußerte der Papst auf der Loggia des Petersdoms die Hoffnung, dass die Friedensbemühungen in Syrien - einem der Hauptherkunftsländer der derzeit in Europa ankommenden Flüchtlinge - Erfolg haben werden. Er erbitte, "dass die vor den Vereinten Nationen erreichte Übereinkunft baldmöglichst das Waffenrasseln in Syrien zum Schweigen bringen und der äußerst ernsten humanitären Situation der zermürbten Bevölkerung abhelfen kann". Auch an das Elend der Menschen in anderen Krisenländern wie Libyen, dem Irak und dem Jemen erinnerte Franziskus.

Die Schweizergarde auf dem Petersplatz (Foto: VINCENZO PINTO/AFP/Getty Images)
Im Dienste des Heiligen Vaters: Die Schweizergarde auf dem PetersplatzBild: Getty Images/AFP/V. Pinto

Gedenken an die Opfer des Terrors

"Meine Gedanken gehen zu all denen, die von unmenschlichen terroristischen Aktionen betroffen waren, besonders von den jüngsten Massakern unter ägyptischem Himmel, in Beirut, Paris, Bamako und Tunis", sagte der Papst weiter.

Dabei prangerte er auch an, dass die Terroristen bei ihren Aktionen "nicht einmal das historische und kulturelle Erbe ganzer Völker schonen". Dies war eine Anspielung auf die Zerstörung antiker Kulturschätze durch die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in mehreren Staaten des Nahen Ostens. Die Gläubigen in Rom bekamen indirekt die Auswirkungen des Terrors zu spüren: Rund um den Vatikan waren die Sicherheitsvorkehrungen aus Furcht vor Anschlägen verschärft worden.

Nach dem Verlesen der Weihnachtsbotschaft spendete der Papst den traditionellen Segen "Urbi et orbi" (der Stadt und dem Erdkreis). Dieser wird besonders zu Ostern und an Weihnachten erteilt. Nach christlichem Glauben ist Gott in Jesus als Mensch erschienen. Die Geburt Jesu Christi wird seit der Spätantike am 25. Dezember gefeiert.

jj/sti (dpa, afp, kna)