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Papst besucht Malta

17. April 2010

Überschattet vom Missbrauchsskandal, der die katholische Kirche erschüttert, ist Papst Benedikt XVI. ist zu einem knapp zweitägigen Besuch auf der kleinen Mittelmeerinsel Malta eingetroffen.

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Maltas Präsident Abela begrüßt Papst Benedikt XVI. (Foto: AP)
Maltas Präsident Abela begrüßt Papst Benedikt XVI.Bild: AP

Noch vor seinem Eintreffen in Malta am Samstag (17.04.2010) ging Benedikt indirekt auf das Thema Missbrauch ein: "Ich weiß, dass Malta Christus und die Kirche liebt, die sein Leib ist, auch wenn dieser Leib von unseren Sünden verwundet ist", sagte der Papst auf dem Flug von Rom vor mitreisenden Journalisten.

Auf dem Flughafen von Luqa wurde das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche von den Bischöfen der Inselrepublik und von Präsident George Abela begrüßt. Auch dieser ging in seiner Ansprache kurz auf den Missbrauchsslandal ein. Er halte es für falsch, das verwerfliche Handeln einiger weniger zu benutzen, um einen Schatten auf die ganze Kirche zu werfen, sagte der Präsident.

Blick auf den Hafen der Malta-Hauptstadt Valletta (Foto: Illuscope)
Blick auf den Hafen der Malta-Hauptstadt Valletta (Archivbild)Bild: Illuscope

"Wichtige Rolle für Europa"

Der Papst bescheinigte Malta bei der Begrüßungszermonie eine wichtige Rolle für den Ausbau Europas. Am Schnittpunkt großer Ereignisse und Kulturen spiele die Insel eine Schlüsselrolle für die Geschichte Europas, des Nahen Ostens und Nordafrikas. "Malta befindet sich an einer guten Position, um den Nachbarn in Nord und Süd, in Ost und West die Hand der Freundschaft zu reichen".

Zugleich betonte der Papst die Rolle des katholischen Glaubens für das Land. Er rief die Menschen auf, weiterhin für die Unauflöslichkeit der Ehe, für die Förderung der Familie, für den Schutz des Lebens sowie für die Religionsfreiheit einzutreten.

Streng katholisches Land

Der Apostel Paulus - ein Gemälde von El Greco (Foto: picture-alliance)
Der Apostel Paulus - ein Gemälde von El GrecoBild: picture-alliance/akg-images/Erich Lessing

In Malta, das als eines der katholischsten Länder der Welt gilt, sind Scheidung und Schwangerschaftsabbruch verboten. In dem kleinsten Staat der Europäischen Union leben rund 400.000 Menschen, etwa 95 Prozent von ihnen sind katholisch.

Anlass der 14. Auslandsreise des 83 Jahre alten Kirchenoberhauptes ist der 1950 Jahrestag der Landung des Apostels Paulus auf Malta. Nach christlicher Überlieferung erlitt Paulus vor Malta Schiffbruch und fand auf der Insel in einer Grotte Zuflucht. Am Sonntagabend wird der Papst in Rom zurückerwartet.

Autor: Michael Wehling (dpa/kna/afp)
Redaktion: Rainer Esser

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