1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Papst bleibt weiter im Krankenhaus

2. Februar 2005

Papst Johannes Paul II. wird wegen Atembeschwerden noch mehrere Tage in einer Klinik bleiben. Nach Angaben des Vatikans besteht "keinerlei Grund zur Sorge".

https://p.dw.com/p/6C0E
Der Papst verliest den Weihnachtsgruß im Dezember 2004Bild: AP

Der 84-Jährige war am Dienstagabend (1.2.2005) überraschend ins Gemelli-Krankenhaus in Rom eingeliefert worden. Er habe eine ruhige Nacht verbrachte, sagte Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls und werde wegen Atemproblemen und einer Gripperkrankung weiter im Krankenhaus behandelt. Klinische Tests hätten ergeben, dass Herz und Lunge normal arbeiteten, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten ärztlichen Bulletin. Die Entscheidung, das Oberhaupt der Katholiken ins Krankenhaus zu bringen, wurde von seinen engsten Beratern getroffen und überraschte selbst seine Mitarbeiter.

Nicht auf Intensivstation

Navarro-Valls erklärte, die Ärzte hätten sich von einem Klinikaufenthalt eine bessere medizinische Versorgung als im Vatikan versprochen. Johannes Paul leide schon seit Tagen an einer Grippe und jetzt auch an einer akuten Luftröhrenentzündung mit gelegentlichen Krämpfen im Kehlkopfbereich. Dies habe "gewisse Atemschwierigkeiten" ausgelöst. Er befinde sich aber nicht auf der Intensivstation und habe auch in der Klinik nie das Bewusstsein verloren, betonte Navarro-Valls. Am Morgen habe der Papst ein kleines Frühstück zu sich genommen. Zudem habe er einer Messe seines Privatsekretärs Stanislaw Dziwisz am Krankenbett beigewohnt. Das Fieber sei weiter gesunken, und es bestehe auch keine Gefahr, dass ein Luftröhrenschnitt vorgenommen werden muss, so Navarro-Valls.

Vor dem Krankenhaus versammelten sich in der Nacht zahlreiche Journalisten. Die Jalousien vor dem Fenster des Krankenzimmers waren aber nur einen Spalt weit offen. In den Kirchen von Rom wurden Gebete für die Genesung des Papstes gesprochen.

Termine abgesagt

Der Papst war am Dienstag mit einem Krankenwagen, der stets für ihn bereitsteht, in die Klinik gebracht worden und ist nach einer kurzen Untersuchung in einer privaten Suite im zehnten Stockwerk untergebracht. Diese Zimmer kennt er laut Navarro-Valls bereits von früheren Klinikaufenthalten. Nach dem Attentat auf dem Petersplatz 1981 wurde Johannes ebenfalls im Gemelli-Krankenhaus behandelt. Das Oberhaupt der katholischen Kirche leidet seit längerem an der Parkinson-Krankheit sowie an chronischen Hüft- und Knieproblemen. In Italien kursiert seit Dezember eine Grippewelle, besonders betroffen ist Rom. Zuletzt trat Johannes Paul am Sonntag öffentlich auf, am Dienstag sagte er seine Termine für die kommenden Tage ab. (mik)