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Franziskus "erobert" Rom

14. März 2013

Ein Gebet in einer römischen Kirche, ein Treffen mit dem Amtsvorgänger, ein weiteres mit den Kardinälen und immer wieder Glückwünsche - so sieht der erste volle Arbeitstag des neuen Kirchenoberhauptes aus.

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Papst Franziskus am Tag nach der Papstwahl mit zwei Kardinälen an der Basilika Santa Maria Maggiore (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Der neue Papst Franziskus hat am Morgen nach seiner Wahl die wichtige römische Basilika Santa Maria Maggiore für ein Gebet aufgesucht. Dutzende Menschen, darunter viele Fotografen, erwarteten das neue Oberhaupt der katholischen Kirche. Es war das erste öffentliche Erscheinen des neuen Papstes (hier mit den Kardinälen Santos Abril, links, und Agostino Vallini) nach seiner kurzen Ansprache an die Menge der Gläubigen am Vorabend vom Balkon des Petersdomes aus.

Schalte mit Christoph Strack vom Petersplatz

Feierliche Messe zur Amtseinführung

Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio war am Mittwochabend im fünften Wahlgang zum 266. Papst der Weltkirche gewählt worden. Der erste Jesuit und Lateinamerikaner auf dem Stuhl Petri hatte seine erste Nacht als Papst in der für ihn hergerichteten Suite 201 des vatikanischen Gästehauses Santa Marta verbracht. Franziskus muss bereits eine Reihe von Terminen vorbereiten. So empfängt er am Nachmittag in der Sixtinischen Kapelle alle Kardinäle, die in Rom sind, darunter die 115 Purpurträger, die am Konklave teilgenommen hatten.

Am Sonntagmittag will sich der 76 Jahre alte Pontifex dann den Gläubigen auf dem Petersplatz für das traditionelle Angelusgebet zeigen. Am Dienstag soll Franziskus mit einer Messe im Petersdom feierlich in sein Pontifikat eingeführt werden. Zu diesem Gottesdienst werden Staatschefs und andere führende Persönlichkeiten erwartet. Auch will er seinen Vorgänger Benedikt XVI. besuchen, der seit seinem Rücktritt am 28. Februar in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo wohnt.

Grüße auch von Wladimir Putin

Nach vielen anderen Staats- und Regierungschefs in aller Welt gratulierte nun auch Russlands Präsident Wladimir Putin Franziskus zu dessen Wahl. "Ich bin überzeugt, dass sich die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Russland und dem Vatikan auf der Grundlage der uns verbindenden christlichen Werte erfolgreich fortsetzen wird", heißt es in einem vom Kreml veröffentlichten Schreiben an das Oberhaupt der katholischen Kirche. In den vergangenen Jahren hatte sich das Verhältnis zwischen dem orthodox geprägten Russland und dem Vatikan deutlich verbessert. Ende 2009 nahmen sie volle diplomatische Beziehungen auf. Zuvor hatten nur formelle Arbeitskontakte ohne offizielle Botschafter bestanden.

Franziskus I. - Der erste Tag als Papst

Die katholische Reformbewegung "Wir sind Kirche" erklärte unterdessen, sie erhoffe sich vom neuen Papst einen  "Wendepunkt zum Guten". Franziskus sei "einer, der sich sehr zur Gerechtigkeit und den Armen bekennt", sagte der Sprecher der Bewegung, Christian Weisner, dem Südwestrundfunk. Der neue Papst werde nicht umhinkönnen, die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils wieder in den Vordergrund zu rücken. Dagegen habe Benedikt XVI. zu sehr "seine eigene Theologie zur Theologie der Katholischen Kirche" gemacht.

sti/li (afp, dpa, kna)