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Papst prangert "spirituellen Giftmüll" an

5. Oktober 2009

Armut, bewaffnete Konflikte und Korruption - das hat Papst Benedikt XVI. auf der zweiten Afrikasynode beklagt. Fast 200 afrikanische Bischöfe beraten zurzeit in Rom über die Zukunft des Kontinents.

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Bischöfe ziehen in den Petersdom ein (Foto: AP)
Bischöfe ziehen in den Petersdom in Rom einBild: AP

Beim Eröffnungsgottesdienst der Afrikasynode warnte der Papst am Montag (05.10.2009) auch vor wachsendem Materialismus und einem daraus resultierenden Fundamentalismus. Dieser "spirituelle Giftmüll" werde von den reichen Ländern nach Afrika exportiert, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. "In diesem Sinne dauert der Kolonialismus weiter an, auch wenn er in der Politik beendet wurde." So seien Reichtum und Bodenschätze nach wie vor Anlass für Ausbeutung, Konflikte und Korruption.

Eröffnungsgottesdienst der Afrikasynode (Foto: AP)
Eröffnungsgottesdienst der AfrikasynodeBild: AP

Kirche in der Versöhnerrolle

15 Jahre nach der ersten Afrikasynode soll das Bischofstreffen eine Zwischenbilanz ziehen. Außerdem wollen die 244 Teilnehmer über den weiteren Kurs der Kirche beraten. Benedikt sagte in seiner Eröffnungsmesse, die Kirche in Afrika müsse mit ihrer Neu-Evangelisierung auch zum Aufbau und zur Entwicklung des Kontinents beitragen. Bischöfe, Priester und alle Gläubigen müssten zur Aussöhnung zwischen Volks-, Sprach- und Religionsgruppen beitragen. Der Papst nannte die Afrikasynode ein Instrument der Kollegialität für die Kirche und für alle Menschen auf dem Kontinent.

Kondome als Streitpunkt

Ein umstrittenes Thema der Synode ist die Frage nach der Verwendung von Kondomen. Die Amtskirche spricht sich noch immer gegen Kondome aus. Wegen der hohen HIV-Infektionsrate in Afrika fordern viele ein Umdenken der katholischen Kirche. Trotzdem: In Afrika hat die katholische Kirche großen Zulauf. Nach Angaben des Vatikans stieg die Zahl der katholischen Christen seit 1978 von 55 auf 146 Millionen. 17 Prozent der Afrikaner bekennen sich demnach zum Katholizismus.

Autorin: Christine Harjes (dpa, afp, ap, kna, epd)
Redaktion: Klaudia Pape