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Partnerschaft im Kampf gegen Terror

4. März 2006

US-Präsident George W. Bush ist mit den Bemühungen Pakistans im Kampf gegen den Terror zufrieden. Dies erklärte er in Islamabad, der letzten Station seiner Reise durch Südasien.

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Musharraf und Bush in IslamabadBild: AP

Präsident General Pervez Musharraf wisse, was auf dem Spiel stehe, sagte Bush am Samstag (4.3.) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Gastgeber in Islamabad. Bush enttäuschte allerdings die Hoffnungen Pakistans, das zivile Kernenergieprogramm des Landes zu unterstützen. Dies hatte er am Donnerstag der indischen Regierung zugesagt.

"Pakistan und Indien sind verschiedene Länder mit verschiedenen Bedürfnissen und verschiedener Geschichte", sagte Bush. Dies werde seine Regierung berücksichtigen. Er spielte damit offenbar auf den Schwarzmarkt mit atomarem Material und Know-How an, den der pakistanische Atomwissenschaftler A.Q. Khan betrieb. Khan hatte vor zwei Jahren eingeräumt, den Iran, Nordkorea und Libyen beliefert zu haben. Musharraf hatte stets beteuert, die Regierung habe von dem illegalen Handel nichts gewusst.

Pakistan und Demokratie

Bush forderte eine bessere Zusammenarbeit der Geheimdienste, um im Kampf gegen den Terror effektiver zu sein. Wichtig sei, dass die Informationen schnell ausgetauscht würden. Außerdem müsse Pakistan die Ausrüstung und die Mittel dafür haben, gegen Terroristen vorzugehen. "Wir werden diesen Krieg zusammen gewinnen", sagte Bush. Musharraf bekräftigte seine Unterstützung für Washington. Die Absicht Pakistans sei klar: "Wir haben eine strategische Partnerschaft bei der Bekämpfung des Terrorismus."

Bush wies ferner darauf hin, dass demokratische Verhältnisse wichtig für die Bekämpfung des Extremismus seien. "Wir haben viel über Demokratie in Pakistan diskutiert, und ich glaube, dass die Demokratie Pakistans Zukunft ist", sagte Bush. Dafür müsste die Wahl im kommenden Jahr fair und frei verlaufen. Musharraf verwies darauf, dass es seit seinem Amtsantritt vor sechs Jahren ein gewähltes Parlament gebe und Frauen mehr Rechte erhalten hätten.

Militante Proteste gegen Bush

Begleitet von militanten Protesten war Bush am Freitagabend in Pakistan eingetroffen. Die Maschine des Präsidenten landete unter strengen Sicherheitsvorkehrungen mit ausgeschalteten Lichtern auf dem Luftwaffenstützpunkt Rawalpindi nahe der Hauptstadt Islamabad. Am Samstag wurde sein Konvoi auf dem Weg von der US-Botschaft zum Sitz Musharrafs von drei Hubschraubern begleitet. In Rawalpindi ging die Polizei mit dem Schlagstock gegen rund 1000 Demonstranten vor, die die US-Flagge mit Füßen traten. Mindestens 16 Menschen wurden festgenommen. In der Hafenstadt Karachi versuchten mehrere hundert Anhänger islamistischer Gruppen, zum US-Konsulat vorzudringen. Dort war am Mittwoch ein amerikanischer Diplomat bei einem Selbstmordanschlag getötet worden.

Auch in Indien, wo Bush am Freitag seinen Besuch beendete, war es zu Protesten gegen die USA gekommen. Pakistan war die letzte Station der mehrtägigen Asienreise des US-Präsidenten, die am Mittwoch mit einem Überraschungsbesuch in Afghanistan begonnen hatte. (wga)