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Pass und Führerschein nicht mehr das einzige Ausweisdokument

1. Februar 2002

- Die Esten erhalten erstmals einen Personalausweis

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Tallinn, 31.1.-6.2., THE BALTIC TIMES, engl., Aleksej Gunter

Etwa 200 prominente Bürger Estlands, hauptsächlich Politiker und Geschäftsleute, gehören zu den privilegierten ersten Empfängern der ersten Personalausweise des Landes. Präsident Arnold Ruutel und sein Vorgänger Lennart Meri mit ihren Ehefrauen erhielten die Ausweise am 28. Januar. Andere Esten, die im Dezember den Ausweis beantragt hatten, müssen bis zum 31. Januar warten. Meri sagte nach der Entgegennahme seines Personalausweises, es sei "ein Schlüssel zur Zukunft".

Der neue Personalausweis hat die Größe einer Kreditkarte mit einem Foto, der Unterschrift des Inhabers und einem Mikrochip mit persönlichen Daten, die erweitert oder geändert werden können. (...) Zur Zeit enthält der elektronische Chip lediglich die Information, dass er auf dem Ausweis vorhanden ist. Der Ausweis hat neun sichtbare Sicherheitszeichen, darunter sieben Hologramme.

Mehrere große Unternehmen, die sich an dem im letzten Jahr gestarteten Projekt "Look at the World", einem IT-Entwicklungsprojekt zur Förderung der estnischen Informationstechnologie beteiligen, bieten den Ausweisinhabern bereits besondere Dienste an. So akzeptiert beispielsweise die Online-Bank von Eesti Uhispank den Personalausweis statt des regulären Passworts, wodurch der User Online-Zeit spart. (...)

Und schließlich wird der Ausweis als gültige Form der Identifizierung bei allen Transaktionen dienen. "Bis jetzt akzeptieren wir den Ausweis nicht als gültigen Personalausweis. Die Leute haben immer noch den Pass oder den Führerschein vorzulegen", sagte sie.

Der Telekommunikationsriese Eesti Telefon wird ebenfalls die Personalausweise akzeptieren. Kunden, die im Besitz eines solchen sind, werden ihn an Stelle von Passwörtern nutzen können.

Die Personalausweise, die die Schweizer Firma Trub AG entworfen hat, werden von Trub Baltic Ltd. in Tallinn (...) hergestellt.

Die Menschen können ihre Ausweise auch dazu nutzen, herauszufinden, was der Staat über sie weiß. Das Regierungsportal "X-tee" zeigt an, welche Art von Daten über Individuen in Datenbanken der Regierung gespeichert sind. Dazu gehören die Beteiligung an Unternehmen und nichtkommerziellen Organisationen sowie persönliche Informationen. (TS)