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Pasta und Glückshormone

Judith Hartl16. Juli 2004

Die politische Sommerpause beginnt, es wird ruhig in Berlin. Keine Kabinettsitzungen mehr, keine Krisensitzungen mehr zu Gesundheitsreform, Arbeitsmarkt oder Koalitionsknatsch. Denn: Bella Italia ruft.

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"Gott sei Dank, dass ich da wieder hin darf“, freute sich Gerhard kürzlich in einem Interview. Gott sei Dank, die diplomatischen Beziehungen mit Italien sind nach den Pöbeleien vom letzten Jahr, als es von dort donnerte, die deutschen Touristen seien langweilig, schlecht angezogen und dick, wieder in Ordnung. Nun ja - wenn auch etwas getrübt durch das übermütige Flüchtlings-Aufsammeln der Cap Anamur vor der italienischen Küste.

Dazu hielt sich Schröder diplomatisch zurück - den Urlaub will er sich ja nicht versauen lassen. Zwar täte ihm die Verhaftung der Cap-Anamur-Besatzung leid, aber er habe Vertrauen in die italienische Justiz, zwitscherte er - während Doris sich beeilte, Sonnenbrillen, Shorts und Sommerkleidchen in die Koffer zu stopfen. Zwei Wochen wird Gerhard Schröder mit Frau Doris, Tochter Klara und natürlich Terrier-Hündchen Holly in Pesaro die Seele baumeln lassen. Im Haus seines Freundes, dem Maler Bruno Bruni.

Oase des Friedens

Und gründliche Recherche unsererseits hat ergeben - der Kanzler hat gut gewählt. Pesaro, so kann man im Reiseführer lesen, ist eingebettet von sanften Hügeln, direkt an der Adria, umgeben von Burgen, alten Villen, Kirchen und Klöstern, kurz: eine Oase des Friedens für Körper und Geist. Na bitte - genau das braucht unser Kanzler, um den Knatsch mit den Gewerkschaften zu vergessen und die entsetzlichen "ein-bißchen-mehr-als-20 Prozent“, bei denen seine Partei, die SPD, nun schon seit längerem herumdümpelt.

Also Pasta essen und Glückshormone speichern. Denn nach der Sommerpause stehen dem Kanzler harte Proben bevor. Unter anderem drei Landtagswahlen, im Saarland, in Sachsen und Brandenburg. Puuuuuuh .... erst mal nicht dran denken, Gerd, genieß die Leckereien, die es in Pesaro gibt - das gebratene Spanferkel soll super schmecken .... und natürlich der Wein, der den ein oder anderen Ärger im kalten und nassen Deutschland vergessen lässt. Genieß den Urlaub, Gerd, wir gönnen’s dir!!!