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Pastoren einer rechtsextremen ungarischen Partei wollen in der Politik bleiben

17. Januar 2002

– Nach einem Synodenbeschluss müssten sie bei der Übernahme eines politischen Mandats ihr kirchliches Amt ruhen lassen

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Budapest, 17.1.2002, PESTER LLOYD, deutsch

Die Synode der kalvinistischen Kirche hatte unlängst beschlossen, dass Pastoren keine politische Funktion übernehmen dürfen. Sollten sie Mitglied einer Partei sein oder ein Mandat einer Partei übernommen haben, müssen sie für diese Zeit ihr Kirchenamt ruhen lassen. Diese Entscheidung steht im Zusammenhang mit dem Skandal um den Pastor Lóránt Hegedüs jun., der Abgeordneter der rechtsradikalen MIÉP ist und sich offen antisemitische Äußerungen erlaubte. Gegen ihn laufen polizeiliche Ermittlungen. Er ist der Sohn eines amtierenden Bischofs der Kirche. Der MIÉP-Vorsitzende István Csurka gab bekannt, dass auf der Kandidatenliste seiner Partei zehn kalvinistische Pastoren stehen. Diese haben in einer gemeinsamen Stellungnahme wissen lassen, dass sie entsprechend den historischen Traditionen ihrer Kirche der "nationalradikalen Parteipolitik" dienen und ihr kirchliches Amt auch dann ausüben wollen, wenn sie ins Parlament gewählt werden. (fp)