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Patientin in Schottland hat Ebola

29. Dezember 2014

Schottland hat seinen ersten Ebola-Fall. Eine Frau, die im westafrikanischen Sierra Leone als medizinische Helferin im Kampf gegen die Seuche im Einsatz war, hat sich mit dem gefährlichen Virus infiziert.

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Gartnavel General Hospital in Glasgow (Foto: cc-by-sa 2.0/A. McMillan)
Bild: cc-by-sa 2.0/A. McMillan

Die Patientin, die erst in der Sonntagnacht aus Westafrika zurückgekehrt war, klagte am Montagmorgen über Unwohlsein und wurde in eine Klinik im schottischen Glasgow (Artikelbild) eingeliefert. Die Erkrankte kam auf die Intensivstation. Die Krankheit sei in einem sehr frühen Stadium diagnostiziert worden, hieß es in einer Mitteilung der schottischen Regionalregierung.

Die Infizierte war von Westafrika aus über die marokkanische Hauptstadt Casablanca und Europas größten Flughafen London Heathrow in einer Maschine der britischen Fluggesellschaft British Airways nach Schottland geflogen. Die Betroffene hatte in Sierra Leone als Angestellte im Gesundheitswesen im Kampf gegen das tödliche Virus geholfen.

Die Risiko, dass sich andere Menschen auf dem Reiseweg bei ihr angesteckt haben, schätzen die britischen Behörden als "extrem gering" ein. Dennoch werde jetzt jeder Kontakt der Frau mit anderen Menschen überprüft, hieß es weiter. Alle, die infektionsgefährdet sein könnten, würden kontaktiert und unter strenge Beobachtung gestellt.

Gemäß den britischen Regelungen für Ebola-Fälle würde die Patientin "sobald wie möglich" auf eine Isolierstation mit höchster Sicherheitsstufe im Londoner "Royal Free Hospital" verlegt.

In Großbritannien sind damit bislang zwei Ebola-Fälle festgestellt worden. Bereits im Oktober hatte sich ein medizinischer Helfer in Sierra Leone infiziert. Nach seiner erfolgreichen Behandlung in London kehrte der Brite nach Westafrika zurück.

Ebola Helfer in Schutzanzügen in Guinea (Foto: AFP/Getty Images)
Ebola-Helfer im EinsatzBild: AFP/Getty Images/K. Tribouillard

Kein Ende der Epidemie in Sicht

Nach neuen Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ist die Zahl der Ebola-Toten auf 7842 gestiegen. Es gebe mehr als 20.000 bekannte Infektionsfälle. Die WHO geht zudem von einer hohen Dunkelziffer nicht registrierter Infektionen und Todesfälle aus. Am schwersten betroffen von der Ebola-Epidemie in Westafrika ist mittlerweile Sierra Leone, danach kommen Liberia und Guinea.

Ebola ist hoch ansteckend, sobald die Patienten Symptome der Krankheit wie Fieber, Schmerzen, Erbrechen oder Durchfall zeigen. Übertragen wird das Virus durch Körperflüssigkeiten. Mit Hochdruck wird an Impfungen oder Medikamenten gegen die Krankheit geforscht. Keines der Mittel ist bislang über die Testphase hinausgekommen.

qu/kle (rtr, dpa, afp, APE)