Patras: (End-)Station einer verzweifelten Reise
Sie träumen von einem besseren Leben: Über Griechenland versuchen Zehntausende Flüchtlinge, in andere EU-Staaten weiterzureisen. Ihre Lage ist verzweifelt - und viele riskieren alles für ihren Traum.
Über Griechenland weiter in den Westen
Sie kommen meist mit wenig mehr als ihrem Leben und ein paar Habseligkeiten. Griechenland ist für viele illegale Einwanderer der erste Staat der Europäischen Union auf ihrer Reise in den Westen. Die EU-Regeln schreiben vor, dass Ausländer in dem EU-Mitgliedsstaat Asyl beantragen müssen, den sie zuerst erreichen.
In Patras gestrandet
Zu ihnen gehört auch der 26-jährige Azam. Er floh aus dem Südsudan und gelangte mit einem Fischerboot aus Ägypten nach Europa. 3000 US-Dollar habe er für die Fahrt bezahlt, die ihn nach Italien bringen sollte, sagt Azam. Stattdessen landete er im griechischen Patras.
Ziel: Nordeuropa
Die westgriechische Hafenstadt war lange Sammelpunkt für Tausende Migranten. Inzwischen ist Patras nicht mehr die Frontstadt der griechischen Flüchtlingskrise. Der Fokus hat sich durch die vielen syrischen Flüchtlinge in Richtung Osten verschoben. Doch noch immer leben in Patras Hunderte illegale Einwanderer, die hoffen, von dort irgendwie in andere EU-Staaten zu gelangen.
Zwischenstopp oder Endstation?
Wie diese Männer aus dem Sudan sind viele auf dem Gelände verlassener Fabriken untergekommen. Dort leben die meisten Flüchtlinge unter erbärmlichen Bedingungen. Sie hoffen, auf eine der Fähren in Richtung Italien zu gelangen, die hier Tag und Nacht ablegen.
Fluchtwege versperrt
Doch das Hafengelände ist hermetisch abgeriegelt. Die Polizei überwacht es rund um die Uhr. Dennoch versuchen die Flüchtlinge immer wieder, in den Hafen und auf eine der Fähren zu gelangen.
Alles für den Traum riskieren
Viele greifen zu drastischen Maßnahmen: Sie springen auf fahrende Lastwagen und verstecken sich auf den Achsen oder im Radkasten. Dabei riskieren sie ihr Leben.
Warten auf den richtigen Moment
Nur wenigen gelingt es tatsächlich, auf eines der Schiffe zu gelangen. So lange müssen sie warten. Auf eine günstige Gelegenheit.
"Ich werde nicht aufgeben"
Doch nur die wenigsten schaffen es. Ihnen bleibt nur die Hoffnung und der feste Glaube an ein besseres Leben. "Ich will nach Nordeuropa und dort einen anständigen Job finden", sagt auch Azam. "Und ich werde es versuchen, bis ich es geschafft habe."