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peerblog.de nicht mehr im Netz

8. Februar 2013

Die Seite peerblog.de war eben erst ins Netz gestellt worden, jetzt kam bereits das Aus. Die anonym finanzierte Unterstützerinitiative für den SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück überlebte damit nur wenige Tage.

https://p.dw.com/p/17aak
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (r) (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Als Grund für das Aus von "peerblog.de" nannten die Initiatoren eine Serie von Hackerangriffen. Zudem verwiesen sie auf die allgemeine Kritik an dem Projekt. "Wir bedauern, dass wir unter diesen Umständen den peerblog nicht fortführen können", hieß es.

Unabhängig von der SPD-Zentrale

Die Seite war seit dem letzten Wochenende im Netz und wurde von der Kommunikationsagentur des früheren Magazinjournalisten Karl-Heinz Steinkühler bestückt. Das Internetportal war nach eigener Darstellung unabhängig von der SPD und arbeitete nicht mit der Parteizentrale im Willy-Brandt-Haus zusammen. Die fünfköpfige Redaktion mit Steinkühler an der Spitze hatte sich von Steinbrück aber die Erlaubnis eingeholt, mit seinem Namen arbeiten und für ihn bloggen zu dürfen.

http://www.peerblog.de/ 5. Februar 2013
Der Blog für Steinbrück war nur von kurzer DauerBild: www.peerblog.de

Nach einem Bericht des "Spiegel" hatten fünf Unternehmer das Portal mit einer sechsstelligen Summe unterstützt. Die Namen der Spender blieben aber anonym, weshalb das Projekt unter Beschuss aus der Netzgemeinde und der Politik geriet. Die Finanzierung des Blogs sei zu intransparent. Eine Anfrage der Bundestagsverwaltung, die dem Verdacht der verdeckten Parteienfinanzierung nachgehen wollte, erhöhte den Druck.

Sachspenden ab 10.000 Euro müssen öffentlich gemacht werden

Die Finanzierungsfrage könnte somit auch ein weiterer Grund für die Einstellung des Portals gewesen sein. So berichtet die "WAZ"-Mediengruppe, dass die Macher von "peerblog.de" die Namen der Unternehmer hätten offenlegen müssen. Die Angelegenheit sei eindeutig: Jede Sachspende über 5000 Euro müsse dem Bundestagspräsidenten angezeigt werden. Ab einem Wert von 10.000 Euro müsse die Sachspende öffentlich gemacht werden.

haz/re (dpa, rtr, afp)