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Pegida-Aktionstag mobilisiert auch die Gegner

6. Februar 2016

Sachsens Ministerpräsident Tillich setzt auf einen harten Kurs gegen die Pegida-Bewegung. Europaweit wollen Anhänger islamfeindlicher Bündnisse an diesem Samstag auf die Straßen gehen, aber auch viele Gegendemonstranten.

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Pegida-Demonstration vor der Dresdner Semper-Oper (Archivbild: dpa)
Pegida-Demonstration vor der Dresdner Semper-Oper (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa

"Die Redner bei Pegida nehmen mittlerweile ja keine Rücksicht mehr" und rufen offen zur Gewalt gegen Ausländer oder Politiker auf, sagte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich den Zeitungen der Funke Mediengruppe und sprach sich für ein konsequentes juristisches Vorgehen gegen die fremdenfeindliche Bewegung aus. "Da ist jetzt zunehmend die Staatsanwaltschaft gefragt." Der CDU-Politiker betonte: "Wir müssen Pegida und ihren Anhängern aufzeigen, dass Gesetzesüberschreitungen strafrechtliche Folgen haben."

Tillich gab zugleich zu bedenken, es sei "klar zu trennen zwischen den Organisatoren und denen, die wegen einer vielschichtigen Unzufriedenheit dort mitlaufen." Die Herausforderung sei es, die Anhänger im Dialog zurückzuholen.

Gleichgesinnte demonstrieren in 14 Städten

Unter dem Motto "Festung Europa" haben die Pegida-Bewegung und weitere fremden- und islamfeindliche Zusammenschlüsse in anderen europäischen Staaten für diesen Samstag zu einem gemeinsamen Aktionstag aufgerufen. Demonstrationen sind in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden und unter anderem in Warschau, Prag, Bratislava, Graz, Amsterdam, Birmingham und Bordeaux geplant. I

Inspiriert vom Pegida-Aktionstag beteiligten sich im australischen Canberra rund 400 Menschen an einem Marsch gegen Islamisierung. Die Demonstranten trugen Banner mit Aufschriften wie "Der Islam ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit".

Polizei in Alarmbereitschaft

In Dresden, dem Ursprungsort der deutschen Pegida-Bewegung, rechnet die Polizei mit etwa 15.000 Kundgebungsteilnehmern. Wegen befürchteter Zusammenstöße zwischen Anhängern und Gegnern der selbst ernannten "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" ist die Polizei in Alarmbereitschaft. Anlass sind Hinweise auf eine Mobilisierung der rechtsextremen Szene. Polizei und Stadt rechnen damit, dass auch etwa 400 gewaltbereite Linksextreme in die Stadt an der Elbe kommen. Rund 1000 Polizisten aus mehreren Bundesländern sollen für Sicherheit sorgen.

Widerstand gegen Pegida - auch in Dresden

Dresden will am europaweiten Aktionstag islamfeindlicher Bündnisse ein Zeichen gegen Fremdenhass setzen. Rund um die zentrale Pegida-Kundgebung sind zahlreiche Demonstrationen, Mahnwachen und Friedensgebete für Toleranz und Menschlichkeit geplant. Dazu aufgerufen haben die Initiative "Herz statt Hetze", Glaubensgemeinschaften, Parteien und Gewerkschaften Die Polizei rechnet mit rund 10.000 Teilnehmern.

qu/se (dpa,afp, epd, kna)