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Neuer Onlinestudiengang für Photovoltaik

11. Januar 2010

Freiburg wird auch die "Green City" genannt, denn an der Albert-Ludwigs-Universität beschäftigt man sich schon lange mit nachhaltigen Energien. Jetzt startet ein neuer Onlinestudiengang für Photovoltaik.

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Organische Solarzellen (Foto: Fraunhofer ISE)
Mit Solarzellen wird Strom aus Sonnenenergie erzeugt.Bild: Fraunhofer ISE

Bevor der neue Studiengang "Master Online Photovoltaics" an der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität beginnen kann, hat der technische Koordinator Daniel Sassiat an seinem PC noch viel zu tun. In der Vorbereitungsphase muss er planen und koordinieren. Er muss Leitfäden erstellen, damit von vornherein klar ist, wo die Besonderheiten bei der Produktion von Online-Inhalten liegen. "Wichtig ist natürlich, dass die Dozentinnen und Dozenten Instruktionen bekommen, weil ein Online-Studiengang für viele Lehrkräfte etwas ganz neues ist", sagt er.

Know-how für nachhaltige Energien

Forschung und Produktion im Bereich nachhaltiger Energien sind für die Albert-Ludwigs-Universität und für die Stadt Freiburg seit Jahren ein wichtiges Thema. Gerade der Forschungszweig Photovoltaik wird ständig ausgebaut. Pünktlich zum Wissenschaftsjahr 2010, das dem Thema Energie gewidmet ist, bietet die Freiburger Universität ab April 2010 den neuen Studiengang "Master Online Photovoltaics" an. Das innovative Programm wird derzeit in enger Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE vorbereitet. Wer einen Hochschulabschluss und mindestens ein Jahr Berufserfahrung hat, kann sich in Freiburg bewerben. Am Ende des Studiums schließen die Absolventen mit dem "Master of Science" ab.

Neue Zielgruppen erschließen

Reinraum (Foto: Fraunhofer ISE)
Wissenschaftler im Reinraum des Fraunhofer-ISEBild: Fraunhofer ISE

Zielgruppe des neuen Online-Studiums sind Berufstätige, die bereits in der Photovoltaik-Branche arbeiten - sei es in der Produktion, der Forschung oder im Vertrieb. Parallel zu ihrer Arbeit können sie sich mit Hilfe des Computers weiterbilden, ohne allzu oft vor Ort erscheinen zu müssen. "Der Studiengang ist für Leute gedacht, die in Positionen aufsteigen, für die sie zunächst nicht das nötige Wissen haben. Außerdem können sich Menschen bewerben, die sich einfach weiterbilden möchten, um effektiver in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen mitarbeiten zu können", erläutert Projektleiter Martin Kasemann.

Man spricht Englisch

Das Programm funktioniert auf Englisch, weil sich das Angebot der Freiburger Uni ganz bewusst an ein internationales Publikum richtet. In der ersten Phase ist es hauptsächlich auf Europa beschränkt, weil im Rahmen des Studiengangs etwa 20 Prozent der Lehre in Freiburg selbst stattfinden. "Da kommen die Studenten hier her, haben Praktika und Seminare. Außerdem spielt auch der soziale Aspekt eine Rolle", sagt Martin Kasemann, denn schließlich sollen die Studierenden auch untereinander und mit den Dozenten persönlich in Kontakt kommen. 3500 Euro pro Semester kostet das Online-Studium, das je nach Vorbildung der Studierenden zwei bis vier Jahre dauert.

Lernplattform und virtuelles Klassenzimmer

Die Lernplattform ist der Kernbereich für die Selbstlernphasen. Die Studierenden finden dort Skripte und multimedial aufbereitete Inhalte. "Außerdem gibt es sogenannte Online-Meetings, also Übungsphasen, bei denen sich die Teilnehmer in dem virtuellen Klassenzimmer treffen können", erläutert Nicole Wöhrle, die Leiterin der Service-Stelle e-Learning an der Freiburger Universität. Ohne einen geeigneten Rechner mit schnellen Übertragungsleitungen und anderen technischen Voraussetzungen ist allerdings bei diesem Studiengang nichts zu machen.

In Zukunft ein weltweites Angebot

Onlinestudiengang Photovoltaik an der Universität Freiburg: Nicole Wöhrle (Leiterin der Servicestelle e-Learning), am PC sitzt der technische Koordinator Daniel Sassiat, neben ihm steht der Projektleiter Martin Kasemann (Foto: Sebastian Bargon)
Projektleiter Martin Kasemann (rechts) mit Nicole Wöhrle und Daniel SassiatBild: DW

"Auf Dauer wollen wir diesen Studiengang komplett international anbieten", betont Projektleiter Martin Kasemann. Die notwendigen Präsenzphasen und Praktika sollen dann an Universitäten in außereuropäischen Teilen der Welt stattfinden. Martin Kasemann ist derzeit bereits in Kontakt mit einem Institut an der Ostküste der USA und mit einer indischen Universität. Im ersten Jahr will sich die Universität noch auf 20 Studierende beschränken. Im zweiten Jahr könnte sie schon 40 aufnehmen. Erst wenn sicher gestellt ist, dass alles klappt, will Martin Kasemann über Erweiterungen nachdenken.

Autor: Sebastian Bargon
Redaktion: Gaby Reucher