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Auszeichnung

Judith Hartl7. Oktober 2008

Drei theoretische Physiker teilen sich den diesjährigen Nobelpreis. Der US-Wissenschaftller Yoichiro Nambu, sowie die beiden Japaner Makoto Kobayashi und Toshihide Maskawa.

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Teilchenbeschleuniger in Cern: Kollision von Atomkernen, Quelle: dpa
Teilchenbeschleuniger in Cern: Kollision von AtomkernenBild: picture alliance/dpa

Keine leichte Kost für Nicht-Physiker, wofür der US-Amerikaner Yoichiro Nambu sowie die beiden Japaner, Makato Kobayashi und Toshihide Maskawa den Nobelpreis für Physik erhalten. Die Auszeichnung gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag (7.10.2008) in Stockholm bekannt. Es geht um kleinste Bausteine der Materie, Symmetrie und Asymmetrie, Materie und Antimaterie, es geht um theoretische Elementar-Physik und es geht um nicht weniger als das Verständnis, wie unser Universum aufgebaut ist und wie es entstanden ist.

Die wichtigsten Arbeiten der drei Nobelpreisträger stammen zwar aus den 1960er und 1970er Jahren, haben aber die moderne Physik entscheidend geprägt. Damals soll der heute 87-jährige Yoichiro Nambu seiner Zeit so weit voraus gewesen sein, dass nicht einmal seine Kollegen ihn so ganz verstanden. Heute sagte Nambu, er sei mächtig begeistert, als er von der Auszeichnung hörte und versicherte, dass dies nun "die Krönung" für ihn sei. Nambu besitzt zwar die amerikanische Staatsbürgerschaft seit 1970, er studierte und promovierte aber in Japan, in Tokio. Er war Professor für Physik an der Universität Osaka und danach an der Universität Chicago. Dort ist er noch heute als emeritierter Professor aktiv.

Nambu gilt als führende Figur bei der Entwicklung der modernen Teilchenphysik. Er erkannte unter anderem, dass die Elementarteilchen Quarks als zusätzliche Eigenschaft eine Farbladung haben. Er beschrieb, dass es grüne, rote und blaue Quarks gibt. Quarks gehören zu den fundamentalen Bausteinen, aus denen alle Materie aufgebaut ist.

Geschockte Reaktion

Auch die beiden japanischen Nobelpreisträger, Makoto Kobayashi und Toshihide Maskawa werden unter anderem für ihre Arbeiten an den Quarks-Teilchen ausgezeichnet. Kobayashi zeigte sich in einer ersten Reaktion ziemlich geschockt, er wußte nicht, was er sagen sollte und stammelte nur, dass er das überhaupt nicht erwartet habe. Auch auf die Frage hin, was denn der Nobelpreis für ihn bedeute, wusste er erst einmal keine Antwort.

Der 64-jährige blieb während seiner gesamten Forscherlaufbahn in seinem Heimatland Japan. Ab 1979 arbeitete er für den japanischen Teilchenbeschleuniger KEK und war zweitweilig Direktor dort. In den 70er Jahren veröffentlichte Kobayashi gemeinsam mit seinem Mitpreisträger, Toshihide Maskawa einen Artikel, der es zu großer Berühmtheit gebracht hat. Darin beschrieben und bewiesen sie in der Theorie eine sogenannte dritte Generation von Quarks. Vier Jahre später wurde diese nachgewiesen.

Der japanische Physik-Nobelpreisträger Toshihide Maskawa, Quelle: AP
Der japanische Physik-Nobelpreisträger Toshihide MaskawaBild: AP
Der japanische Physik-Nobelpreisträger Makoto Kobayashi, Quelle: AP
Der japanische Physik-Nobelpreisträger Makoto KobayashiBild: AP

Auch der 68-jährige Toshihide Maskawa verbrachte sein ganzes Forscherleben in Japan. Seit 2003 lehrt der emeritierte Professor an der Universität von Kyoto. In einer ersten Reaktion spricht Maskawa von einer "großen Ehre". Er hoffe jetzt, dass junge Menschen sich stärker der Wissenschaft widmeten und sie als "Spaß" betrachteten.

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