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Pimco: Weltmacht am Anleihenmarkt

Kiron Kreuter31. Mai 2011

Andrew Bosomworth ist jemand, der Märkte bewegen kann. In München leitet er die deutsche Niederlassung von Pimco, eine Fondsgesellschaft, die weltweit 1,3 Billionen Dollar verwaltet. Das Geschäft von Bosomworth: Schuldscheine kaufen, verkaufen und auf künftige Kursenwicklungen setzten. Sein Ziel: Sicherheit und möglichst viel Profit.

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Doch was die Kunden von Pimco freut, kann für die Bevölkerung ganzer Staaten unangenehm werden, etwa wenn Wetten auf fallende Anleihenkurse die Kurse tatsächlich nach unten treiben. Noch nie war die Macht großer Anleiheinvestoren größer als derzeit. Europa steckt in der Schuldenkrise, viele Staaten sind wirtschaftlich schwach, hoch verschuldet und müssen ständig neues Geld an den Finanzmärkten aufnehmen. Großinvestoren wie Pimco entscheiden mit ihrer Marktmacht mit, ob und zu welchem Preis ein Land neues Geld bekommt. Vor allem in Krisenzeiten wächst der Einfluss der Finanzmärkte. Denn ist ein Land wirtschaftlich schwach, kann es Finanzspekulationen auf weiter fallende Kurse wenig entgegensetzten. Alle politischen Forderungen, Spekulaltionsgeschäfte zu verbieten sind bisher nicht umgesetzt worden. Andrew Bosomworth leitet die Pimco Niederlassung in München und was er sagt, dürfte einigen Politikern den Schweiß auf die Stirn treiben. Griechenland, Irland und Portugal sollten die Eurozone verlassen, verlautbarte der 45-jährige Neuseeländer. Eine Kaufempfehlung für Staatsanleihen dieser Länder ist das nicht.

Wir schauen dem Anleihenmanager über die Schulter. Wie bildet er sich sein Urteil über die Zukunftsfähigkeit einzelner Länder? Gibt er dem Euro eine Chance? Wie beurteilt er den Schuldenstand von Deutschland? Und was setzt er dem Vorwurf entgegen, auf dem Rücken schwacher Staaten gute Geschäfte zu machen? Kerstin Schweizer berichtet.