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Pistorius-Prozess geht in letzte Phase

13. Oktober 2014

20 Monate nach der "fahrlässigen Tötung" seiner Freundin: Im Prozess gegen Südafrikas Sprintstar Oscar Pistorius haben die gerichtlichen Anhörungen zum Strafmaß begonnen. Muss er hinter Gitter?

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Oscar Pistorius (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/K. Ludbrook

Es ist die letzte Etappe im Prozess gegen Oscar Pistorius: Schon vor einem Monat wurde der 27-Jährige der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen, das Strafmaß steht aber noch aus. Dazu beginnen an diesem Montag vor dem Obersten Gericht in Pretoria Anhörungen der Verteidigung und der Staatsanwaltschaft. Sie können Argumente für eine milde oder strenge Bestrafung des einstigen Sportidols vortragen. Auch die erneute Befragung von Zeugen ist möglich. Nach südafrikanischem Gesetz reicht die Bandbreite bei fahrlässiger Tötung von einer Bewährungsstrafe bis zu 15 Jahren Gefängnis.

Tod am Valentinstag

Der an den Unterschenkeln amputierte Sportler hatte am 14. Februar 2013 seine Lebensgefährtin - das damals 29 Jahre alte Model Reeva Steenkamp - durch eine geschlossene Toilettentür seiner Villa erschossen. Dafür wurde er des Mordes angeklagt. Im Prozess machte Pistorius geltend, die Person in der Toilette für einen Einbrecher gehalten zu haben. Richterin Thokozile Masipa folgte dieser Version. Der Mord-Vorwurf der Staatsanwaltschaft sei nicht hinreichend bewiesen worden, erklärte sie. Mehrere Zeugen der Anklage stufte Masipa als unglaubwürdig ein.

Oscar Pistorius mit Reeva Steenkamp (Foto: picture alliance)
2012: Oscar Pistorius mit Reeva SteenkampBild: picture-alliance/dpa(Frennie Shivambu

Wann die Richterin nach Abwägung aller Argumente ihre Entscheidung zum Strafmaß bekanntgibt, ist noch unklar. Sie könnte sich dafür auch mehrere Wochen Zeit lassen. Prozessbeobachter gehen jedoch davon aus, dass die Entscheidung noch in dieser Woche verkündet wird.

Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung könnten Berufung einlegen, falls das Strafmaß deutlich von ihren Vorstellungen abweicht. Sollten beide Seiten den Richterspruch akzeptieren, wäre damit einer der international aufsehenerregendsten Strafprozesse seit Jahrzehnten beendet.

wa/wl (dpa, afp)