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Abzug der Kurden-Kämpfer

8. Mai 2013

Die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat mit ihrem Rückzug in den Nordirak begonnen. Die türkische Armee wollte nicht eingreifen. Der Exodus gilt als wichtige Wende im jahrzehntelangen Kurdenkonflikt.

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PKK-Kämpfer im Irak (foto: AFP/Getty Images)
Bild: MUSTAFA OZER/AFP/Getty Images

Der seit 1999 im Gefängnis sitzende Gründer und unangefochtene Führer der Partei, Abdullah Öcalan, hatte Ende März zu einem Waffenstillstand und einem Rückzug seiner Kämpfer aus der Türkei aufgerufen. PKK-Chef Öcalan verhandelt seit Ende vergangenen Jahres in der Haft mit dem türkischen Geheimdienst MIT über eine friedliche Beilegung des Konflikts, dem seit 1984 mehr als 40.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Bei den Gesprächen gab es offenbar greifbare Fortschritte. Die Verlegung der Rebellen in den benachbarten Norden des Irak gilt als entscheidende Wegmarke bei den Bemühungen um ein Ende des jahrzehntelangen Kurdenkonfliktes.

Erste PKK-Trupps sollen unterwegs Richtung Grenze sein, verlautete aus legalen kurdischen Parteien in der Türkei. In einer Woche sollen sie die Lager der Kurdenrebellen im Nordirak erreichen, erklärten Anführer der Arbeiterpartei nach einer Meldung der pro-kurdischen Nachrichtenagentur Firat.

Hauptquartier und Rückzugsgebiet der PKK-Kämpfer im Irak (foto: AFP/Getty Images)
Hauptquartier und Rückzugsgebiet der PKK-Kämpfer im IrakBild: MUSTAFA OZER/AFP/Getty Images

Der Abzug der bis zu 2000 Kämpfer wird "planmäßig und organisiert" erfolgen, wie Kommandeure betonten. Im Nordirak gibt es schätzungsweise weitere rund 5000 PKK-Mitglieder. Das Nachbarland ist immer wieder als Ausgangspunkt für Gewaltaktionen in der Türkei genutzt worden. Auch das Hauptquartier der Rebellen befindet sich dort.

Und die Entwaffnung?

Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte den Separatisten mehrfach zugesagt, die türkische Armee werde sie beim Rückzug nicht angreifen. Die PKK will den Abzug sofort stoppen, falls die abziehenden Kämpfer attackiert werden. In den vergangenen Tagen hatten die Rebellen über Aufklärungsflüge der türkischen Luftwaffe berichtet.

Am Dienstag kritisierte Erdogan, dass die Kurdenrebellen beim Rückzug nicht gleich ihre Waffen niederlegen. Die PKK will erst nach einer Gesamteinigung mit dem türkischen Staat eine Entwaffnung ins Auge fassen.

SC/uh (afpe, APE, dpa)