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Pleitegerüchte in Portugal

10. Juli 2014

Gerüchte um Zahlungsschwierigkeiten einer Bankiersfamilie in Portugal schüren Ängste, dass die Finanzkrise zurückkehrt. Kurse von Staatsanleihen und Aktien gaben nach.

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Die portugiesische Bank BES (Foto: DW)
Bild: DW/J. Carlos

Die Börsenaufsicht CMVM in Lissabon setzte am Donnerstag die Notierung der Aktien der größten Privatbank des Landes, der Banco Espíritu Santo (BES) bis auf weiteres aus. Wenige Stunden zuvor hatte bereits der BES-Großaktionär ESFG (Espíritu Santo Financial Group) die Notierung seiner Aktien in Lissabon und Luxemburg auf eigenen Wunsch aussetzen lassen.

Die Aktienkurse beider Unternehmen waren zuletzt drastisch gesunken, BES hat innerhalb eines Monats rund die Hälfte seiner Marktkapitalisierung eingebüßt.

Dazu dürfte ein Machtkampf innerhalb der Gründerfamilie des alteingesessenen Geldhauses um die Nachfolge des langjährigen Konzernchefs Ricardo Salgado beigetragen haben. Die Aktionärsversammlung soll am 31. Juli einen Nachfolger wählen.

Pleite-Gerüchte

In der portugiesischen Presse kursierten zudem Gerüchte, dass die Familie in Zahlungsschwierigkeiten geraten sei.

In der Folge gerieten auch portugiesische Staatsanleihen unter Druck. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Titel stieg dadurch auf 3,917 Prozent von 3,652 Prozent am Vortag. Anleger befürchteten ein Überschwappen der Krise auf andere Finanzwerte des Landes, sagte Pablo Zaragoza, Chef-Anlagestratege der Bank BBVA.

Einem Bericht der Zeitung "Diario Economico" zufolge will die Familie die Laufzeit für Anleihen einer in Luxemburg ansässigen Holding verlängern. Gegen die mit sieben Milliarden Euro verschuldete Firma Espirito Santo International (ESI) ermitteln die Behörden wegen angeblicher "erheblicher Unregelmäßigkeiten".

Unabhängig davon berichtete das Blatt "Expresso", Gläubigern anderer Espirito-Santo-Firmen sei der Tausch von Verbindlichkeiten in Anteile angeboten worden.

bea/gmf (reuters)