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Pokal-Wahnsinn in Chemnitz

Jens Krepela15. August 2014

Zum Auftakt der ersten DFB-Pokalrunde siegt Leverkusen locker gegen Waldalgesheim und Drittligist Duisburg wirft Nürnberg raus. Chemnitz schlägt sensationell den Bundesligisten aus Mainz im Elfmeterschießen.

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Fußball DFB-Pokal 1. Runde Chemnitzer FC - 1. FSV Mainz 05
Bild: picture-alliance/dpa

Einen unglaublichen Pokal-Fight lieferten sich der Drittligist FC Chemnitz und der FSV Mainz 05 aus der Bundesliga. Allein in der Verlängerung fielen vier Tore: quasi in der Schlusssekunde gelang dem Mainzer Johannes Geis aus 55 Metern noch der Ausgleich für die Elf aus dem Fußball-Oberhaus. Im Elfmeterschießen fiel letztlich die Entscheidung: Chemnitz setzte sich mit 5:4 durch. Nach Ende der Verlängerung hatte es 5:5 (3:3, 0:1) gestanden. CFC-Keeper Philipp Pentke parierte den Schuss von Gonzalo Jara. Für Mainz ist es nach dem Aus in der Europa-League-Qualifikation ein weiterer herber Dämpfer.

Mainz zunächst dominant

Dabei hatte der Bundesligist aus Mainz von Beginn an die Initiative übernommen. Knapp 70 Prozent Ballbesitz standen für die Mainzer nach der ersten Viertelstunde zu Buche. Niki Zimling belohnte seine Elf für dieses Engagement mit einem Traumtor. Er schlenzte den Ball aus 20 Metern in den Kasten (24. Minute). Nach dem Seitenwechsel nutzten die Mainzer einen Chemnitzer Ballverlust im Mittelfeld. Nach einem schnellen Konter erhöhte Shinji Okazaki zum 2:0 (49.). So weit, so gut für Mainz. Dann allerdings verlor die Mannschaft des neuen Trainers Kasper Hjulmand für einige Minuten völlig den Faden. Stürmer Anton Fink brachte seine Chemnitzer mit zwei sehenswerten Toren wieder zurück in die Partie (50.,53.). Mainz ließ sich von diesem Ausgleich in der Folge wenig beirren und ging durch Ja-Cheol Koo erneut in Führung. Der Südkoreaner traf nach schöner Vorarbeit von Brosinksi mit einem Schuss von der Strafraumgrenze (73.). Doch Chemnitz kam erneut zurück, allerdings mit Hilfe des Mainzers Niko Bungert. Er lenkte eine scharfe Hereingabe unglücklich ins eigene Netz (87.). Die Partie ging in die Verlängerung.

Hochdramatische Verlängerung

Was folgte, war mit "völlig verrückt" noch unzureichend beschrieben. Zunächst gelang Markus Ziereis das 4:3 für die kampfstarken Chemnitzer (103.). Für Mainz egalisierte Bungert (109.). Dann sorgte Marco Kehl-Gomez für Extase unter den rund 10.000 Zuschauern in Chemnitz, als er kurz vor Ende der Verlängerung den vermeintlichen Siegtreffer für die Gastgeber erzielte (119.). Doch da war eben noch Geis, der einen Fehler des Chemnitzer Keepers Pentke eiskalt ausnutze und von jenseits der Mittellinie zum 5:5 traf (120.+2). Doch Pentke machte seinen kleinen Patzer wieder gut und parierte den entscheidenden Elfmeter.

Schwache Nürnberger ohne Chance

(Foto: Ina Fassbender/dpa)
Nürnbergs Keeper Schäfer streckt sich bei Janjics Strafstoß vergeblichBild: picture-alliance/dpa

Vier Tage nach der Derbypleite bei der SpVgg Greuther Fürth (1:5) musste Fußball-Zweitligist 1. FC Nürnberg den nächsten Rückschlag hinnehmen. Der Bundesliga Absteiger unterlag im Pokalspiel bei Drittligist MSV Duisburg mit 0:1 (0:1). Den entscheidenden Treffer für den ehemaligen Bundesligisten erzielte Zlatko Janjic per Foulelfmeter (11.). Nürnberg agierte gegen defensiv kompakt stehende Duisburger zu ideenlos. Die Gäste hatten über weite Strecken zwar mehr Spielanteile, klare Chancen erspielten sich die Franken aber nicht. In der zweiten Halbzeit beschränkten sich die Gastgeber nur noch auf die Defensive und retteten den knappen Vorsprung erfolgreich über die Zeit.

Leverkusen ohne Mühe weiter

Der fünffache Kießling war zu viel für den Sechstligisten SV Alemannia Waldalgesheim in der ersten DFB-Pokal-Runde. Fünf Treffer steuerte Kießling zum klaren 6:0 (4:0)-Erfolg von Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen bei. Schon nach 65 Sekunden beförderte der Torjäger den Ball per Kopf zum ersten Mal ins Netz und brachte damit sein Team früh auf die Siegerstraße. Mit zwei weiteren Treffern (24., 31.) gelang ihm ein lupenreiner Hattrick, dem er noch vor der Pause seinen viertes Tor per Foulelfmeter folgen ließ.

Stefan Kießling jubelt mit herausgestreckter Zunge (REUTERS/Kai Pfaffenbach)
Schon zum Saisonstart in Top-Verfassung: Leverkusens KießlingBild: Reuters

Es war eine Lektion für die Waldalgesheimer, die wegen des Zuschauerandrangs bei dieser Partie in die Mainzer Arena am Bruchweg ausgewichen waren. Nach der Pause war es erneut Kießling der zum 5:0 für Leverkusen einnetzte (60.). Kurz darauf wurde er ausgewechselt, möglicherweise zur Erleichterung der Gastgeber. Danach ließ der Offensivdrang der Leverkusener merklich nach. Einzig Heung-Min Son traf noch einmal zum 6:0-Endstand für die Gäste.