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Poker um Aventis wird schärfer

25. April 2004
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Die Einsätze im erbitterten Milliardenpoker um den deutsch-französischen Pharmakonzern Aventis werden höher. Der französische Angreifer Sanofi-Synthélabo könnte bereits an diesem Montag ein höheres Angebot vorlegen, um den Schweizer Konkurrenten Novartis aus dem Feld zu schlagen, meldete die Zeitung "Le Monde" am Sonntag. Auch die Schweizer, die Aventis in der vergangenen Woche als Retter gerufen hatte, planten zum Wochenanfang ein Übernahmeangebot, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise. Die französische Regierung begünstigt aus nationalen Interessen eine Fusion Sanofi-Aventis.

Die französische Regierung favorisiert eine nationale Lösung und hatte Sanofi-Chef Jean-François Dehecq und Landau zu einem geheimen Treffen gedrängt. Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Schweizer Bundespräsident Joseph Deiss haben nach französischen Presseangaben irritiert auf die "Einmischung" der Regierung in Paris reagiert. Es handele sich um Entscheidungen von Unternehmen, bei denen die Politik sich neutral verhalten sollte, wurde Schröder zitiert.

Die von Sanofi ursprünglich gebotenen 47 Milliarden Euro hatten Analysten einhellig als zu niedrig eingeschätzt. Novartis wolle hingegen nach Informationen des "Wall Street Journal" 66 Milliarden US-Dollar (55 Mrd Euro) in bar und Aktien für Aventis bieten, 20 Prozent mehr als Sanofi Synthélabo. Die Pariser Börsenaufsicht lehnte unterdessen den Plan von Aventis ab, den Aktionären zur Abwehr der Übernahme Bezugsrechte für weitere Aktien einzuräumen. Dieser Plan "widerspricht den Grundsätzen öffentlicher Übernahme-Angebote".