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Polen - Ecuador: Die Angst vor dem Torwart-Problem

9. Juni 2006

Deutschlands Gruppengegner Ecuador und Polen treten in ihrem Auftaktmatch der Fußball-WM am Freitag in Gelsenkirchen in Bestbesetzung an. Beiden gemeinsam ist ihre Schwäche zwischen den Pfosten.

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Schlüsselspieler für die Polen: Ebi Smolarek, sonst bei Dortmund unter VertragBild: AP

"Das ist das wichtigste Spiel, da sehen wir, wohin es geht", sagte Polens Ebi Smolarek vor der Auftakt-Partie gegen Ecuador am Freitag in Gelsenkirchen (21.00 Uhr). "Das ist schwieriger als das Deutschland-Spiel", meinte der Stürmer von Borussia Dortmund, der zuletzt wieder als Torjäger glänzte und die große Hoffnung der sturmschwachen Polen ist. "Er ist toll in Form", schwärmte Polens Verbandspräsident Michal Listkiewicz.

Die Bedeutung eines erfolgreichen Starts ist vor allem den Polen bewusst. "Wir verloren die erste Partie, gerieten unter Druck, und dann hieß es ganz schnell bye bye Polen", erinnerte Verteidiger Michael Zewlakow an das frühe Aus bei der WM 2002. "Eine Niederlage ist wie ein Messer im Nacken." Ähnlich sieht es Ecuadors Trainer Luis Suarez, der zugleich warnte: "Auch mit einem Sieg ist man nicht automatisch für die nächste Runde qualifiziert."

Star aus der Bundesliga

Parallelen zwischen Polen und Ecuador gibt es vor allem zwischen den Pfosten. Beiden Teams fehlt die Sicherheit durch einen internationalen Klasse-Torwart. Ecuadors Cristian Mora gilt als "Fliegenfänger", ist aber gesetzt. Bei den Polen hat das Problem hingegen dazu geführt, dass Trainer Pawel Janas erst kurz vor dem Spiel die Torwart-Frage beantworten will. Als Favorit gilt Artur Boruc, doch der Keeper von Celtic Glasgow erlaubte sich nach starken Auftritten in der WM-Ausscheidung haarsträubende Fehler - wie bei der Testspiel-Niederlage gegen die USA. Alternativ-Kandidat im Tor ist Tomasz Kuszczak (West Bromwich Albion).

Zum Schlüsselspieler der Polen hat sich Smolarek entwickelt. Nach einer schwachen Bundesliga-Rückrunde ist der BVB-Angreifer inzwischen in WM-Form und erwies sich zuletzt als treffsicherster Spieler. "Er kann unser Führungsspieler sein", sagte Polens Co-Trainer Edward Klejndinst über den 25-Jährigen, der beim 1:0 gegen Kroatien den Siegtreffer per Kopf erzielte und beim 12:0 über eine Regionalauswahl Salzgitter vier Mal in 14 Minuten traf. "Er hat dem Team gezeigt, dass er wieder da ist."

Assistenztrainer von Ecuador zurückgepfiffen

Fußball - Nationalmannschaft Ecuador
Die Nationalspieler von Ecuador haben sich viel vorgenommenBild: dpa

Auch Ecuador wird in Bestbesetzung auflaufen. Bei den Südamerikanern absolvierten die beiden angeschlagenen Stürmer Agustin Delgado (Rückenproblemen) und Carlos Tenorio (Wadenzerrung) im Abschlusstraining am Donnerstag zumindest bis zum überraschenden Ausweisen der Öffentlichkeit aus dem Stadion das volle Programm.

Ecuador hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Große Töne spuckte kürzlich der Assistenztrainer Armando Osma gespuckt. "Wir schießen mindestens fünf Tore in den drei Gruppenspielen", sagte er und wurde von Chefcoach Luis Suárez prompt zurückgepfiffen: "Das kann man so nicht behaupten, zumal nicht das offensivstärkste Team Weltmeister wird, sondern die Mannschaft, die die wenigsten Tore kassiert." (stl)