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Polens katholischer Sender Radio Maryja will jetzt auch über ein eigenes Fernsehen die christliche Glaubenslehre verbreiten

9. Dezember 2002
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Thorn, 9.12. 2002 SUPER EXPRESS, poln., Grzegorz Dudzinski, PAP

"Wir haben einen Antrag auf die Zuteilung einer Konzession für die Ausstrahlung eines Fernsehprogramms gestellt", verkündete am Samstag (7.12.) Pater Rydzyk. Er sagte dies vor Fans von Radio Maryja mit, die sich anlässlich des 11. Jahrestages der Gründung von Radio Maryja im Sender versammelt hatten.

"Das Fernsehen ist bereits im Entstehen, aber wir haben bisher geschwiegen. Man sollte handeln und nicht viel reden. Wir haben uns daran gehalten. Wir haben uns auf diesen Schritt nicht erst seit einem Monat oder seit einem Jahr vorbereitet", teilte der Direktor, Pater Rydzyk, im Nachtprogramm des Hörfunksenders mit. Am Freitag (7.12.) beantragte die Stiftung Lux Veritas beim Rundfunkrat die Erteilung der Sendeerlaubnis.

"Jetzt brauchen wir nur noch die Unterschrift von Juliusz Braun (Vorsitzender des Rundfunkrates). Wir werden sehen, wie lange wir darauf warten müssen. Es könnte jedoch noch in diesem Monat geschehen", sagte Pater Rydzyk. Er gab auch bekannt, dass er bereits zwei Satelliten-Übertragungswagen besitzt und dass einer davon von den Bischöfen gesegnet worden sei, die an der Heiligen Messe anlässlich des Jubiläums des Senders teilnahmen.

Wir versuchten im Sitz von Radio Maryja Einzelheiten über Pater Rydzyks Fernsehpläne zu erfahren. Eine Frau, die sich als Laienmitarbeiterin von Radio Maryja vorstellte, erklärte, alles sei vorbereitet: "Details werde ich aber nicht preisgeben, denn dazu bin ich nicht befugt", sagte sie höflich aber entschlossen.

Pater Rydzyk nahm die Anrufe auf seinem Handy wie üblich nicht entgegen. Bei der Bischofskurie in Torun (Thorn) wollte niemand die geplante mediale Expansion offiziell kommentieren.

"Ein Fernsehsender, der mit Bedacht geführt wird, kann ein ausgezeichnetes Medium zur Übertragung von Inhalten sein, die für Christen wichtig sind. Nur, ob gerade Pater Rydzyk garantieren kann, dass der Sender nicht zu einer weiteren Quelle von Auseinandersetzungen und Vorurteilen wird? Darüber würde ich genau nachdenken", resümiert ein Kaplan aus Torun. (Sta)