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Politik direkt Forum vom 14. 10. 2010

21. Oktober 2010
https://p.dw.com/p/Pjjy

Die Sendung:

Der Streit um das Bahnprojekt "Stuttgart 21" ist zum Politikum geworden. Die Bundeskanzlerin sieht den Fortschritt im Lande durch die Proteste gefährdet. In Berlin werden deutsche Schüler von türkisch- und arabischstämmigen Mitschülern gemobbt. Gefahr Blindgänger, Alltag eines Räumkommandos. Und: Im Internet an den Pranger gestellt.

Reaktionen unserer Zuschauer:

Gerhard Seeger, Philippinen

„Ich glaube nicht, dass Deutschland wirklich fortschrittsfeindlich ist. Wäre es so, könnte es kaum den Platz in der technischen Produktion einnehmen, den es hat, und deutsche Technologie wäre weltweit nicht so gefragt. Auch ist vieles technisch Neue in Deutschland entwickelt bzw. verbessert worden. (In der letzten „Politik direkt“- Sendung, d.Red.) wurde die Sache mit dem Stuttgarter Bahnhof angeführt, gegen den viele sind. Gewiss, Sackbahnhöfe können unpraktisch sein, aber inwieweit Stuttgart den neuen Bahnhof wie geplant braucht, kann ich nicht beurteilen. Das müssen Verkehrsfachleute tun. So viel ich weiß, hat die Politik im Bunde mit der Wirtschaft alleine entschieden. Es ist möglich, dass die, die sagen, dass es ein Milliardengrab wird (es gab ja schon einige) Recht haben. Aber eins, an dem einige Wenige gut verdienen werden. Arbeitsplätze würden entstehen, das wird immer gesagt, aber meist sind es doch nicht so viele. Unsere gewählten Volks-Vertreter reden zwar gerne von den Grundrechten, die das Volk hat, sehen es aber nicht so gerne, wenn davon Gebrauch gemacht wird. Die Demonstranten in Stuttgart machten von ihrem Recht zu demonstrieren Gebrauch, und die Art, wie gegen sie vorgegangen wurde, passt in einen totalitären Staat, aber nicht in eine Demokratie wie Deutschland. Und dass gegen den Bahnhof demonstriert wird, muss nicht Fortschrittsfeindlichkeit bedeuten. Es kann auch gesunder Menschenverstand sein, der manchmal im Volk mehr vorhanden ist als in der Politik.“

René Junghans, Brasilien:

„Für mich ist dieser Bahnhofsbau ein echter Schwabenstreich. Viel mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen, es sei denn, an die Habgierigkeit einiger Bauunternehmer zu erinnern, die an diesem Projekt ganz sicher ein Schweinegeld verdienen. Aber das Volk? Das hat wohl keiner gefragt. Besser wäre es gewesen, mit diesen Milliarden Kitas und Krankenhäuser zu bauen, aber Kinder und Kranke interessieren die Politiker wohl weniger.“

Helge Weyland, Argentinien:

„Wie man aus den Letzten 80 Jahren erfahren hat, ducken die Deutschen vor denen, die am meisten Radau machen bzw. vor denen, die von oben Druck ausüben. Das ist in Stuttgart so, und da, wo in den letzten Jahrzehnten Neues auf (die Menschen, d.Red.) zukam (…).“

Paul Schaller, Argentinien:

„(Die Deutschen, d.Red.) sind langsam kritischer gegenüber unüberschaubaren Projekten, die finanziell unklar sind und in Gefahr sind, aus dem Ruder zu laufen. Die Projektkosten sind sowieso jeweils recht tief angesetzt, um so besser von der Politik verkauft zu werden.“

Philip Andrews, Großbritannien (zu Stuttgart 21):

„Ich habe den Beitrag über „Stuttgart 21“ gesehen und war enttäuscht, dass zu keinem Zeitpunkt erklärt wurde, warum und wogegen die Leute protestieren. Aus diesem Grund war der Beitrag sinnlos.“

Philip Andrews, Großbritannien (zu Integration):

„Als jemand mit griechischen Wurzeln liebe ich Deutschland, aber nicht die Türken. Ich begrüße es, dass Deutschland sich vom Multikulturalismus verabschiedet. Jeder, der in Deutschland leben und arbeiten will, muss entweder Deutsch sprechen oder sich alle Mühe geben die Sprache und die Gepflogenheiten des Landes zu lernen. Und jeder sollte dem Land Treue schwören. Wer das nicht tut, sollte nach Hause geschickt werden.“

Die Redaktion von „Politik direkt“ behält sich das Recht vor, Zuschriften zu kürzen.